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  • killingfields

mehr als 1000 Beiträge seit 20.06.2001

USA verletzen fast täglich das Völkerrecht - hat das irgendwen interessiert?

Heute hält der ganze Kontinent den Atem an. Die Völkerrechtsverletzung Russlands in der Ukraine reißt Europa in die dunkelste Stunde unserer Epoche seit dem Ende des Kalten Krieges. Angesichts der Gefahr selbst eines Dritten Weltkrieges geht es um noch viel mehr als Europa.

Geht es auch eine Nummer kleiner?

Die USA haben in den letzten Jahren rund 50.000 mal das Völkerrecht verletzt, war es Europa irgendeine Sanktion wert oder wurde vielleicht mal ein US Botschafter einbestellt.
https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/usa-drohnen-tote-101.html

Klar, hier bei uns in Europa spricht niemand von Völkerrecht, wenn die USA mal wieder einen Drohnenangriff durchführen und dabei die Hellfire-Rakete ganze Familien auslöscht.

Aber egal wie berechtigt oder unberechtigt dieser Einsatz auch aus westlicher Sicht sein mag. Fakt ist, das Völkerrecht verbietet solche Militäreinsätze ohne UN Mandat. Deswegen war der Einsatz der Bundeswehr im Kosovo völkerrechtswidrig, der Angriffskrieg der USA gegen den Irak, jeder Drohnenangriff. Genauso wie die Annexion der Krim oder jetzt der russische Militäreinsatz in der Ukraine.

Zum einen waren wir in Europa vermutlich nie näher an der Gefahr eines Atomkrieges als dieser Tage. Jeden Augenblick kann ein Missverständnis dazu führen, dass Befehlshaber in einer unübersichtlichen Situation sich überstürzender Ereignisse den Kopf verlieren und eine Eskalationsdynamik auslösen, an deren Ende die Überschreitung der Nuklearschwelle steht.

Deswegen gibt es den UN Sicherheitsrat, den Europarat, den Nato-Russland-Rat, die OSZE und zu guter Letzt auch noch den heißen Draht zwischen den USA und Russland, sowie diplomatische Kanäle.

Alles geschaffen während des kalten Krieges, um einen Atomkrieg aus versehen zu verhindern. Merkwürdig ist nur, dass unsere Politiker es derzeit gut finden, ein diplomatisches Format nach dem anderen aufzukündigen, um Russland zu sanktionieren.

Nicht zu vergessen eine Idee von Willy Brandt und Egon Bahr, den "Wandel durch Annäherung." Der auf der Erkenntnis beruhte, das Länder die miteinander Handel betreiben in der Regel keinen Krieg gegeneinander führen. Dagegen Protektionismus, wie er vor dem zweiten Weltkrieg weltweit praktiziert wurde, unweigerlich zum Krieg führt.

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (26.02.2022 20:38).

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