ondori schrieb am 20.11.2021 00:27:
Warum dieser verächtliche Begriff aus der Militär-Sprache?
Haben die Soziologen denn keinen eigenen Begriff "dafür"? Die sind doch sonst nicht gerade maulfaul und/oder zurückhaltend beim Erfinden neuer "wissenschaftlicher" Definitionen!
Der Begriff "Kollateralschaden" wurde vor vor dem 30.Mai 1999 kaum öffentlich genutzt. Populär wurde er lediglich als der NATO-Sprecher Jamie Shea die Bombardierung einer einspurigen Brücke in der Nähe des Dorfes Vavarin mit diesem Begriff verharmloste. Die Menschenrechtskrieger der NATO bombardierten damals eine orthodoxe Osterprozession die von zwei fünfzehnjährigen Mädchen angeführt wurde. Sie kamen beide ums Leben, 30 weitere Personen wurden durch Bomben der NATO verletzt die Donausschiffahrt wurde für Jahre blockiert. Entschädigungszahlungen wurden später abgelehnt, Vereinen die sich für die Opfer einsetzten die Konten gesperrt. Jamie Shea bezeichnete das ganz lax als "Kollateralschaden" was einen Teil des Schleiers des Menschenrechtsimperalismus lüftete und die ganze Verachtung der Kalten Krieger für ihre Opfer offenbarte. Das wurde mehr Leuten klar als den Eliten damals lieb sein konnte und so etablierte sich dieser Begriff.