Über einem dampfenden Kaffee mach ich mal eine Milchmädchenrechnung auf.
Der Vorschlag der Grünen, das CO2 zu bepreisen stieß für mich ersteinmal auf Ablehung, da mir das Klima zwar wichtig ist, ich aber auch nicht zusätzlich bezahlen möchte. Schließlich wird ja alles teurer und der Benzinpreis ist auch schon hoch genug.
Bei genauerem Nachdenken über die CO2 Bepreisung und die Erhöhung der Kraftstoffe, stelle ich mir doch einige Fragen, ob man nicht lösungsorientierter an die ganze Sache herangehen kann.
In Deutschland wurden 2019 insgesamt 53,0909 Mio. Tonnen Diesel- und Ottokraftstoffe verbraucht.
https://mediathek.fnr.de/biokraftstoffe-in-deutschland.html
Warum erhöht man den Spritpreis nicht variabel, so dass jährlich insgesamt ca. 1 Mrd. Euro Einnahmen herauskommen und bindet die Mittel für einen bestimmten Zweck? Das wären bei 53.0909 Mio. Tonnen (840 gr. pro Liter Diesel) ca. 2 Cent Erhöhung des Literpreises.
Man könnte dieses Geld als Risikokapital für Start-Ups und Forschungsprojekte nutzen, die an Lösungen gegen den Menschengemachten Klimawandel arbeiten. Eine jährliche Mrd. Förderung in diesem Bereich wäre schon was. Und nichtverbrauchte Mittel könnten am Jahresende in Aufforstungsprojekte gesteckt werden.
Wäre der Sache damit nicht mehr geholfen, als irgendeinen sozialen Ausgleich und eine Verhaltensänderung bei den Menschen schaffen zu wollen? Wohl wissend, dass die zusätzlichen Mittel im Staatshaushalt landen und verschwinden. Oft gesehen und in Krisenphasen gern gemacht.
Ich weiß noch, wie skeptisch viele Menschen Ende der 90er und Anfang der 2000er bezüglich Handys und Internet waren. Brauch man nicht, zu teuer, nur Spielerei. Als die Geräte ausgefeilt waren und die Anwendungen nutzerfreundlicher wurden, kam die breite Akzeptanz.
Ebenso wird es auch bei klimagerechten Lösungen sein. Ein teures E-Auto mit Kabel über mehrere Stunden zu laden ist halt noch anwenderfeindlich. Da werden aber auch bessere Lösungen kommen. Warum diese nicht aktiv fördern, um Wettbewerbsfähigkeit herzustellen. Nebenbei fördert man damit auch aktiv den Arbeitsmarkt in Deutschland oder in Europa.
P.S. Die erwähnte 1 Mrd. (gerne auch mehr) könnte man auch einfach aus dem Verteidigungs(Militär-)haushalt abzwacken. Dann wär das halt eine Drohne und ein paar Panzer pro Jahr weniger. Und wenn man das auf EU Ebene umsetzt, könnte man auch die Summe auf jährlich 10 Mrd. erhöhen.