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Avatar von Sandra Burger

130 Beiträge seit 16.09.2006

Auch falsch! - Richtig ist: je neoliberaler die Politik, desto größer die Kluft

Falsch.... Diese Entwicklung geht auf die Geistig, moralische Wende eines Herrn Kohls zurück.

Auch das ist falsch!
Die Wende fand schon vorher statt (vgl. Fußnote) - und zwar unter der Regierung Helmut Schmidt (und dessen Wirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff von der FDP)!
Stichwort:
Wechsel von der nachfrage-orientierten Wirtschaftspolitik hin zur angebots-orientierten Wirtschaftspolitik ("Wirtschaftspolitische Wende").

Christoph Butterwegge schreibt hierzu:

https://www.christophbutterwegge.de/texte/GroKo-Bilanz.doc.pdf[b][/b]
Sozialpolitik nach dem Matthäus-Prinzip
Seit der Weltwirtschaftskrise 1974/75, als die sozial-liberale Koalition unter Helmut Schmidt damit begann, verabreicht jede Regierung dem Land im Grunde dieselbe Medizin: Entfesselung der Marktkräfte, Entlastung des Kapitals und Entrechtung der sozial Benachteiligten. [...]

Das Lambsdorff-Papier bezeichnet Butterwegge übrigens als neoliberales „Drehbuch für den Sozialabbau“.

Mit Bezug zu Helmut Schmidt hatte ich vor einigen Jahren auf meiner Facebook-Seite
https://www.facebook.com/soziale.frage/

... zu einem Screenshot folgende Grafik-Überschrift gepostet:
GIB ist die Parole derer vom Stamme Nimm

Helmut Schmidt gilt bekanntlich als "der Erfinder" der neoliberalen GIB-Formel
(Gewinne => Investitionen => Beschäftigung).

https://de.wikipedia.org/wiki/G-I-B-Formel
sowie
https://web.archive.org/web/20160305004057/http://www.tagesspiegel.de/politik/wirtschaftstheorie-gewinne-investitionen-arbeitsplaetze/1302900.html

Wenn es nicht so traurig wäre, dann könnte man jetzt herzhaft lachen ... seit sage und schreibe 50 Jahren erzählen die markt-radikalen Ideologen dieses Märchen von G=I=B ... und?!? Wo bitte ist die Beschäftigung???

Beste Grüße:. san.draB@web.de

Fußnote

http://www.bpb.de/izpb/9748/wirtschaftliche-entwicklung-in-der-bundesrepublik?p=all
[...] Suche nach Auswegen aus der Krise
Suche nach Auswegen aus der Krise
Zur Überwindung der Arbeitslosigkeit, des Haupt- und Dauerproblems seit Mitte der siebziger Jahre, vermochten freilich auch Gewerkschaften und Unternehmer nur wenig beizutragen. Obwohl das Bruttosozialprodukt wieder wuchs, stagnierte die Arbeitslosenziffer auf dem damals noch ungewohnt hohen Niveau von etwa einer Million. Die Bundesregierung verlor allmählich das Vertrauen in die Wirksamkeit keynesianischer Konzepte und Maßnahmen und setzte stattdessen mehr und mehr auf eine angebotsorientierte Politik, wie sie insbesondere in Großbritannien mit Erfolg praktiziert wurde: Die Wirtschaft sollte nicht über die Stimulierung der Nachfrage, etwa durch hohe Lohnabschlüsse, angekurbelt werden, sondern über die Entlastung der Unternehmen. Schließlich hatte Bundeskanzler Schmidt schon in seiner Regierungserklärung vom Mai 1974 hervorgehoben, dass "angemessene Erträge" die Voraussetzung für die "notwendigen Investitionen" darstellten; und ohne Investitionen gebe es kein Wachstum, keine Arbeitsplatzsicherheit, keine höheren Löhne und auch keinen sozialen Fortschritt. [...]
[...] Wirtschaftliche "Wende"
Die wirtschaftspolitischen Maßnahmen der Bundesregierung waren Ende der siebziger, Anfang der achtziger Jahre vor allem auf Senkung der Staatsverschuldung, die steuerliche Entlastung der Unternehmen und der höheren Einkommen, die Reduzierung der staatlichen Ausgaben für sozialpolitische Zwecke und auf die Bekämpfung der Inflation gerichtet. Dass diese Bemühungen nicht den erhofften Erfolg brachten, trug mit zum Ende der sozialliberalen Koalition bei. Von Kanzler Schmidt ausdrücklich ermuntert, umriss Wirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff von der FDP in einem Anfang September 1982 verfassten Papier seine Vorstellungen von einer erfolgversprechenden Wirtschaftspolitik. Die wesentlichen Überlegungen dieses Papiers gingen in das wirtschaftspolitische Programm der neuen Bundesregierung ein. Die Kernpunkte, die Helmut Kohl in seiner Regierungserklärung vom Oktober vortrug, lauteten: weniger Staat, mehr Markt, "weg von kollektiven Lasten, hin zur persönlichen Leistung", Abbau verkrusteter Strukturen zugunsten größerer Beweglichkeit, mehr Eigeninitiative und mehr Wettbewerb. [...]

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