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  • Dr.Krabbe

mehr als 1000 Beiträge seit 13.01.2010

Re: Zwischen den Zeilen lesen

Salamius schrieb am 20. September 2014 06:32

> Ach, "einige". Einige was? Einige Hundertausende, oder einige
> Millionen? 

Selbst bei einer Millionen ist das weniger als 0,07%. Das liegt dann
immer noch in der gleichen Größenordnung wie die Rechts- und
Linksextremen in Deutschland.

> Mir ist einer nunmal verdächtig, der eine biedere Partei
> hochgelehrter Professoren und Wirtschaftsexperten als große Gefahr
> für die Demokratie verunglimpft

wie gesagt, darum geht es nicht. Ich finde Bernd Lucke zwar nicht gut
uns teile oft auch seine Meinung nicht, kann aber mit dessen Existenz
leben. Er ist nicht das Problem. Ich habe eher ein Problem damit,
dass die Partei von organisierten Rechtsextremen genutzt wird, um
dort unter dem Deckmantel der "Gutbürgerlichen, konservativen" ihr
politisches Gedanken(un)gut verteilen können, schön auf "politisch
noch akzeptiert" aufgehübscht. Das ist gefährlich. Nicht mehr und
nicht weniger.

Generell ist es verwerflich, dass immer mehr konservative Parteien am
rechten Rand fischen. Die "Ausländermaut" und "Wer betrügt, der
fliegt" sind hier ebenfalls schöne Beispiele. Diese
Stammtisch-Parolen fördern nationalistisches Gedankengut.
Insbesondere da letzteres der Faktenlage nach z.B. gar kein Problem
ist, sondern wirklich nur eine Parole. (z.B.:
http://www.welt.de/politik/deutschland/article123419505/Wer-betruegt-
der-fliegt-die-CSU-im-Faktencheck.html)

 > > Wir bauen unsere "Abendländischen" Werte auch auf einer Religion
auf, 
> Wann war das? Vor 400 Jahren?

Eher noch länger, aber ja. Es geht auch nicht darum, dass es heute
noch aktuell ist, sondern dass unsere Werte daher kommen. Das stand
angeblich auch in unserem "Handbuch", und das Handbuch gibt es heute
noch. Das Problem mit diesen Handbüchern ist, dass da jeder das rein
interpretiert, was ihm gerade passt. Genau wie in Zitate von
Politikern...

> Die Art des Versagens aus dieser Gruppe ist aber vielfältig. Sie sind
> die Schlusslichter, egal ob es um soziale Parameter oder um
> schulische Leistungen oder um die Erwerbsquote oder
> Integrationsfähigkeit geht. 

Mal ein Gegenlicht:
> http://www.migazin.de/2011/01/18/islam-studie-gebildete-muslime-mussen-haufiger-sozialhilfe-beziehen/

Wir wollen doch einfach nur die billigen Arbeiter hier, die jeden
Scheißjob machen und dabei nix verdienen sollen. Die Frage ist doch,
ob Deutschland die integrieren will oder nicht!? Wir machen es uns
echt leicht zu sagen, "die sind ja alle selber schuld, wollen ja eh
nicht". Integration ist auch Aufgabe des Gastgebers, der ein offenes
Klima vorlebt und die Hand reicht. Feindliche Parolen sind wenig
Integraitonsfördernd. Zwang auch kaum.

> > Es gibt keinen Grund die Religion als solche zu kritisieren, wohl aber deren
> > Auslegung durch einige Gruppen. 

> Geht das dann auch mit dem Nationalsozialismus? Können Extremnazis
> demnächst auch mit der Leier kommen, dass ihr Nationalsozialismus nur
> "missbraucht" wurde, und auf die "vielen friedlichen
> Nationalsozialisten" hinweisen, die heute noch irgendwo Herumlaufen?

Da verwechselst du was. Der "Nationalsozialismus" ist einer dieser
extremistischen Auslegungen.

> Und was ist mit den anderen Gruppen? Die halten doch alle zusammen,
> das merkt man. Solange es zwischen jedem beliebigen Normalo-Moslem
> und den IS-Typen mehr Gemeinsamkeiten gibt , als zwischen ihnen und
> uns, stimmt etwas nicht. 

Wie kommst du darauf, dass die mehr gemeinsam haben? Die einzige
Gemeinsamkeit ist deren Glaubensursprung. Sogar schon die Auslegung
des Glaubens ist nicht mehr gleich. 

> Was soll eigentlich so schlimm sein an Populismus?

Er ignoriert sachliche Argumente zugunsten einfacher angeblicher
Wahrheiten. Wikipedia sagt z.B. dazu:
"Merkmale von Populismus als Strategie sind emotionale Kampagnen, in
denen vereinfachende Lösungen auf komplexe Probleme gegeben werden.
Oftmals beinhaltet diese Form des Populismus eine opportunistische
Politik, deren Hauptziel es ist, hohe Wähleranteile zu erhalten. "

> Ich mache "Propaganda" für die Freiheitlichkeit, und diese wird durch
> Islam, Genderfaschismus, EU, Klimahysteriker und Strahlenängstliche
> drastisch gefährdet.

Das ist Freiheit für dich. Nicht Freiheit an sich. Gilt auch für
"Genderfaschismus", "Klimahysteriker", etc., wobei die Wortwahl für
sich schon grenzwertig ist. Die Begriffe deuten an, du willst es so
machen wie du es für richtig hältst, die anderen sind dir dabei egal;
zumindest spricht du ihnen ab, dass sie recht haben könnten.

Mal angenommen - rein hypothetisch - die Klimahysteriker hätten
recht. Dann würdest du mit der Verleugnung dein Leben auf Kosten der
jüngeren ausleben. Das ist nicht freiheitlich. Ganz und gar nicht.
Das ist Anarchistisch. War nur ein Beispiel, gleiches gilt für die
anderen genannten Personengruppen. Solange du also nicht sicher sein
kannst, kannst du das nicht als "Propaganda für Freiheitlichkeit"
bezeichnen.

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