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  • M.O.I Abt. Wiederbeschaffung

mehr als 1000 Beiträge seit 30.03.2020

Wozu länger arbeiten? Damit die Jungendarbeitslosigkeit steigt?

Es ist doch gar kein Problem, die Rente zu finanzieren wenn die Löhne passend erhöht werden. Der Anteil der "Rentenkohorte" ändert sich eigentlich gar nicht so drastisch, also jedenfalls lauf der animierten Entwicklungsprognose von destatis. Da geht es am Ende darum, dass statt derzeit 22% perspektivisch 25% bis 28% der Bevölkerung im Rentenalter sind.

Natürlich ist es denkbar, dass der paritätisch finanzierte Rentenbeitrag damit steigt. Aber eben nur denkbar, nicht zwingend. Denn durch die Erhöhung des Eintrittsalters und die Verringerung des Rentenanteils heißen mehr Rentner nicht unbedingt höhere Kosten.

So titelte der Stern im Januar "Jeder fünfte Rentner bekommt unter 500€". Und hey, das sind Rentner, die noch zu den alten, deutlich besseren Konditionen in Rente gegangen sind.

In 2020 befand RND sogar, dass - natürlich auch wieder zu alten Konditionen - etwa die Hälfte der Rentner eine Rente unterhalb von 1000€ bekommen.

Das wird mit dem späteren Renteneintritt und der geringeren Rente also in Zukunft wohl eher mehr als die Hälfte der Rentner betreffen.

Oder um es anders zu sagen: Eigentlich sind "die Rentner" doch ziemlich günstig. Zumindest die Hälfte von ihnen.

Und dann die Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung. Lohnnebenkosten sind dabei nicht mehr wirklich das Problem. Lohndumping hatten wir schon, die letzten 20 Jahre. Für Deutschland hat das funktioniert, weil wir mit billigen Rohstoffen und billigen Löhnen unsere Arbeitslosigkeit exportieren konnten. Die 40% Rentenbeitrag waren da gar kein Problem.

Das mit billiger Energie und billigen Rohstoffen ist nun vorbei. Und durch die Teuerung ist es mit dem Lohndumping auch vorbei. Die Löhne müssen steigen, da gibt es gar kein Vertun. Der Arbeitslohn muss ausreichen, um den Lebensunterhalt zu bestreiten.

Sollten die Löhne nicht steigen, verlieren wir nicht nur einen Teil des Exports (25% der Arbeitsplätze). Etwas, das wir durch unkluge politische Entscheidungen gar nicht mehr vermeiden können. Nein, dann bricht auch noch unsere Binnenkonjunktur ein. (75% der Arbeitsplätze) Und da bekommen wir dann massenhaft Arbeitslosigkeit. Und zwar vor allem bei der Jugend. Eine Jugendarbeitslosigkeit, die wir durch die längere "Besetzung" von Stellen - also "länger arbeiten" - noch weiter forcieren.

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https://www.stern.de/gesellschaft/rente-in-deutschland--jeder-fuenfte-bekommt-weniger-als-500-euro-31558738.html

https://www.rnd.de/politik/mehr-als-die-halfte-aller-renten-unter-1000-euro-pensionen-deutlich-daruber-QID6I6TLJFAIZIFUVNLBD3ARKI.html

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