Der Zwang bezüglich der Rente ergibt sich aus einer noch funktionierenden Gesellschaft, in der auch unwillige Trittbrettfahrer zur Mitarbeit gezwungen werden (siehe zB Scheinselbständigkeit).
Es ist allerdings kein „natürlicher“ Zwang. Denn wie genau will ein klappriger, schlecht sehender 70jähriger einen kräftigen, trainierten 20jährigen zu irgend etwas zwingen? Z.B. zu Zwangsarbeit? Das Problem ist nicht so groß, solange der Staat funktioniert. Wenn selbiger aber implodiert, pleite geht, dysfunktional wird und sich Gesellschaft und Solidarität auflösen, dann gibt es auch keinen Zwang mehr.
Die Jungen helfen sich dann selbst. Und den Alten hilft niemand mehr.
Das unterliegende Problem führte ja schon einmal zum mörderischen Mauerbau.
Insofern sollte man nicht ganz so selbstverständlich die Jungen zu einem Sklavendasein mit Zwangsarbeit verurteilen. Denn die Jugend könnte sich irgendwann widersetzen, also so richtig.
Die Existenz von Sozialsystemen ist auch nicht selbstverständlich. Die lateinische Welt zeigt, dass es auch ohne sowas geht. Und da sind die Alten allein auf Mitgefühl angewiesen. Zwang läuft da nicht.