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  • ananemona

mehr als 1000 Beiträge seit 12.09.2021

Re: "Heilige" und "Sünder"

Chrysophylax schrieb am 14.11.2022 21:49:

Als Seefahrer würde ich NIEMALS Menschen in Not auf See einfach "absaufen" lassen,

Nach internationalem Seerecht ist ein Kapitän oder eine Kapitänin dazu auch verpflichtet, innerhalb seiner oder ihrer Möglichkeiten, unverzüglich Hilfe zu leisten.

„Jeder Kapitän ist verpflichtet, allen Personen, selbst feindlichen, die auf See in Lebensgefahr angetroffen werden, Beistand zu leisten, soweit er dazu ohne ernste Gefahr für sein Schiff und für dessen Besatzung und Reisende imstande ist.“

Ertrinken im Meer ist ein sehr grausamer Tod, den ich meinen schlimmsten Feinden nicht wünsche. Das ist doch Konsens.

Ja. Ertrinken ist ein sehr stiller Tod - weil man nicht um Hilfe schreien kann - es kommt zum Stimmritzenkrampf, der verhindern soll - selbst bei Bewußtlosigkeit - dass Wasser in die Lungen gerät. Die Atmung ist dem Sprechen übergeordnet.

Deswegen gibt es hier in Italien für Schlepper auch die maximalen Höchststrafen.

Da bin ich mit dir einer Meinung, was Schlepper angeht: das sind mafiöse Strukturen.
Gehen eiskalt für Geld über Leichen. Auch zu Lande. Und ich bin auch dafür, daß diesen ihr schmutziges Handwerk gelegt wird. Nur nützen Lippenbekenntnisse wenig, wenn man es nicht auf die Reihe bekommt, daß Kriege beendet werden .

Und: Wenn der Klimawandel schneller ist als wir, dann passiert das wie Forscher prognostizieren ja auch durchaus mal in D., daß sich das Meer das Land holt.
Was ist das für ein blödes Spiel mit dem jeweiligen 'Nationalismus' also?
Klima guckt nicht auf Nation - ist Natur und keine Person. Kapital flottiert ( money) frei um die Welt und Menschen sperren einander gegenseitig ein.
Soll kapieren wer will...

Die meisten saufen ab, wenn sogenannte Rettungsschiffe aus Deutschland vor Libyen auftauchen, und die Schlauchbootleute ihren Rettungsbus nach Europa verpassen.

Schlepper sind es, die für die Überfahrt meist Boote verwenden, die zu klein sind, stark überfüllt sind und deshalb die Fahrt übers Mittelmeer nicht überstehen. Dann kommen die Wetterbedingungen - wie Stürme, auch noch hinzu.

" Menschen aus Seenot zu retten ist keine Frage für Debatten oder die Politik, es ist eine Verpflichtung seit Menschengedenken. Wir können diese Tragödie beenden, wenn wir den Mut und den Weitblick haben, über das nächste Boot hinauszublicken. Wir müssen einen langfristigen Ansatz der regionalen Zusammenarbeit finden, in deren Mittelpunkt das Leben und die Würde des Menschen stehen."

Filippo Grandi, UN-Flüchtlingshochkommissar

Das sind hehre Worte -im Mittelpunkt soll stehen das Leben und die Würde des Menschen.
Na toll, und was passiert in der Realität? Schauen wir uns doch an, wie uneins man sich auch innerhalb Europas ist
https://www.rnd.de/politik/ocean-viking-in-italien-abgewiesen-fluechtlingsboot-darf-frankreich-ansteuern-ANQFYSADGVDXFAZAMVVQ4OKG4I.html

Zu Domenico Lucano sage ich nur, ich halte unsere Justiz für recht unabhängig und fair, sie ist zugegeben sehr langsam, aber wird eher nicht durch die Regierung gesteuert.

Du hast argumentiert, niemand wolle sich in den verlassenen Dörfern niederlassen, alle wollen weiter. Darum mein Einwand mit Hinweis auf 'Mimmo'.
Jemand - nicht nur aus meiner Sicht - der Menschen eine Perspektive geben wollte. Schließlich kam das ja auch den Menschen vor Ort zugute, wie viele selber sagten.

An meiner Einstellung - erst mal Not lindern und dann schaun wir mal weiter- ändert sich nichts. Machst du ja auch nicht anders, wenn du selber mit Geflüchteten schon zu tun hattest. Bei mir setzts im Verstehen übrigens dann aus, wenn ich mitbekomme, daß - nur ein anekdotisches Beispiel - jemand, die hier in D. Altenpflegerin lernen wollte, eine junge Frau aus Afghanistan war das, doch wieder abgeschoben wird.

Nenn mich ruhig einen 'naiven Menschen' und vllt. auch 'bist viel zu emotional'.
Wär nicht das erste mal, daß ich das zu hören bekäm'. Man fällt mal hin - oder auch rein, wenn man wem hilft, schon klar. Aber deswegen alle unter Generalverdacht ' die wolln einem nur Übles' zu stellen, was hilft das?

Friedliche Grüße aus Rom.

freundlich ( heute hier auch vom Wetter her gesehen; wegen meiner Vielschreiberei gelob' ich Besserung und mach erstmal Pause)

cordiali saluti aus Bayern
Im Kleinen beginnen - jeder vor seiner Tür ( und ohne Laubbläser, die sind auch für Kleinklima schädlich) - vielleicht hat dann Utopia mal auch eine Chance ....

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