Würde man den Artikel auf das Wesentliche kürzen und in leicht verständliche Sprache übersetzen, könnte man das im Kinderkanal bringen. Gut gegen Böse, und außerdem: Eigentlich muss man ja "nur wollen", und dann geht's.
Wer ein "unternehmerisches Projekt von Konzernen, den Planeten im Namen des Profits zu zerstören" zu erkennen meint, der hat zwar eine griffige Erklärung für das viel zu geringe Engagement gegen den Klimawandel anzubieten, bloß ist die falsch. Dass Unternehmen es darauf anlegen, so erfolgreich wie möglich zu wirtschaften, ist keine Bosheit, sondern schlicht eine Notwendigkeit in einem System, das auf das freie Spiel der Kräfte und auf Wettbewerb setzt. Und dass sich extrem große und entsprechend mächtige Konzerne herausbilden, sowie eine neue Branche entsteht (man denke an die relativ junge Computertechnik und die rasante Entwicklung hin zu Google, Apple, Microsoft...) ist ein Systemzwang des Kapitalismus.
Wenn es einen "Green New Deal" geben, an dem System Marktwirtschaft/Kapitalismus aber nichts geändert werden soll, dann muss grüne Energie lukrativ gemacht werden. Das Problem dabei: Sie ist es nicht. Im Vergleich zu fossiler Energie sprudelt sie eben nicht einfach aus dem Boden, und am allerschlimmsten: Aufwändige Speichertechnik muss sicherstellen, dass sie rund um die Uhr zur Verfügung steht. Öko-Energie ist unterm Strich nicht billig, sondern höllisch teuer. Da Energie aber eine der Hauptzutaten des schillernden Wirtschaftssystems ist, das hier für Arbeit und Wohlstand sorgt, heißt das schlussendlich: Der Kapitalismus ist nicht zu halten, wenn das Klima wirksam geschützt werden soll.
Nicht allein die Energieversorgung muss umgestellt werden, sondern die komplette Wirtschaft. Eine unglaublich schwierige Aufgabe, so riesig, dass man am liebsten vor ihr davonlaufen würde. Und genau das tun die Menschen, und genau deshalb passiert auch nichts. Pollin trägt dazu bei, indem er das Märchen vom "Green New Deal" erzählt und den Menschen Sand in die Augen streut - sicherlich nicht in böser Absicht.