Es wird in immer kürzeren Abständen eine neue Sau durchs Dorf getrieben:
* Corona-"Schwurbler" (2 Jahre lang)
* "Putinversteher" (1 Jahr lang)
* "Klimaterroristen" (1 Monat lang)
* und jetzt Böllerwerfer an Silvester, vorausgesetzt sie heißen nicht Christian und werfen nur zum Spaß auf Kevin, dann sind sie Jugendliche die sich selbst gefährden, aber wenn sie Ali oder Achmed heißen sind sie "Terroristen" gegen die man mit der ganzen Härte des bla bla und in die Heimatländer ihrer Eltern seier hetz.
Die gesellschaftlichen Probleme hinter allen diesen Prügelknaben könnten verschiedener nicht sein, trotzdem gilt für sie alle in erstaunlicher Übereinstimmung:
* sie haben mit dem Problem um das es eigentlich geht ursächlich wenig bis nichts zu tun
* sie werden von Anfang an als außerhalb des Diskurses, ja außerhalb der Demokratie stehend diffamiert
* sie dienen Politikern als Strohmann, um sich mit geringstem Aufwand als tatkräftige Verteidiger von irgendwas zu profilieren, ohne die eigentlichen Probleme ansprechen, oder gar lösen zu müssen
* sie bieten dem Stimmvolk, dessen Engagement sich darin erschöpft alle vier Jahre ein Kreuzchen zu machen, und das nicht gern von Veränderungen belästigt wird, eine wunderbare Folie auf der sie sich als "wir Gute" gegen "die Bösen" einsortieren können - und dabei noch weniger tun müssen als die immerhin Reden ablesenden Politiker. Das schützt das Selbstbild als jemand, dem immer nur von Seiten äußerer Mächte irgendwas schlimmes geschieht, und das wo er doch stets brav alle Regeln befolgt hat (außer wenn gerade mal keiner hingekuckt hat).
Die Gesellschaft besorgter Deutscher Bürger mit und ohne Hut, die planlos von Meinungsumfrage zu Meinungsumfrage hechelnde Politszene, und die deutsche Medienlandschaft (die "Hype" gut vermarkten kann und ihn darum für guten Journalismus hält) haben ein geschlossenes System sich gegenseitig verstärkender Hysterie gebildet, das in immer kürzen Perioden resoniert. Was mit so einem System passiert, kennt man aus dem Physikunterricht.