in der Bild. Das "Brent Spar"-Theater hat damals das geschafft, was seit dem Mai 45 in Deutschland wehmütig als Relikt besserer Zeiten angesehen wurde. Die Einheit des deutschen Volkes, ohne Parteien, ohne Klassen, ohne Verstand. Ob Mercedesfahrer oder Manta-Fan, CSU Vorsitzender oder Gewerkschafter, Autonomer oder Kirchenvertreter, alle waren sich einig: "Shell to Hell". Von der Politik und der Regierung abgesegnet, wurde hier, statt wie sonst üblich und zu verzerren, abzuwiegeln, zu denunzieren und abzuwehren, der Schutz der Umwelt einhellig als oberstes Ziel proklamiert. Das ganze, wegen einer Methode der Entsorgung, die über Jahre keine Sau interessierte. Und wieso? Weil nicht Shell am Pranger Stand, sondern den Briten klargemacht werden musste, das nationale Souveränität ihre Grenzen hat. Das die stärkste europäische Wirtschaftsmacht, auch den Rahmen nationaler Entscheidungen der schwächeren definiert. Der "Brent-Spar"-Hype war ein nationaler Taumel ökoimperialer provenience. Ein Glück war, das Deutschland keine Ölkonzerne hatte, den sonst hätts nicht geklappt.
Dann kam der französische Atomwaffen Test. Und die Deutschen lernten 2 Dinge: Erstens, dass es einen Mururoa-Atoll gibt und zweitens, dass französischer Käse plötzlich Scheisse schmeckt....
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (08.03.2021 13:59).