fensterfisch schrieb am 21.12.2020 13:00:
Lasse Reden schrieb am 21.12.2020 11:31:
In dem Streifen zeigen Unterwasseraufnahmen einen vier Meter und rund einen Meter breiten Riss, der nach Ansicht eines norwegischen Marine-Experten vom Rammstoß eines U-Bootes stammen könnte.
Warum sollte ein U-Boot auf offener See eine Fähre rammen? Ein Zufall ist extrem unwahrscheinlich. Ein U-Boot hat keine Fenster und ist deshalb nur auf seine Sensoren angewiesen, die permanent überwacht werden müssen. Die Estonia war über 150 m lang und vom Sonar nicht zu über"sehen".
Und Absicht? Mit voller Kraft ein Schiff rammen, in der Hoffnung, dass es einen Riss bekommt und sinkt und man selbst überlebt? Als letzte Verzweiflungstat im Krieg vielleicht, aber im Frieden würde da jede Mannschaft meutern.
Meist passieren solche Kollisionen bei Übungen für das schnelle Auftauchen aus großer Tiefe:
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/u-boot-unglueck-schnelles-auftauchen-als-ursache/201808.html
https://www.spiegel.de/panorama/u-boot-kollision-knapp-an-der-katastrophe-vorbei-a-607971.html
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_submarine_incidents_since_2000
In dieser ganzen imposanten Liste von Vorfällen findet sich aber keiner in der ein U-Boot ein anderes Schiff rammt und das Schiff dann sinkt. Der einzige Vorfall dieser Art war die Ehime Maru vor Hawaii und das hat einen simplen Grund: die Ehime Maru war mit 500t Verdrängung ein sehr kleines Schiff, die sie rammende USS Greenville verdrängte mit 7.000t das 14-fache.
In allen Fällen kam zu keinen ernsthaften Schäden an den gerammten Frachtern und Tankern. Die Estonia verdrängte 15.500t, das größte schwedische U-Boot zu der Zeit war die Södermanland-Klasse mit 1.500t. Kaum zu glauben das eine solches U-Boot ein ausreichend großes Loch in die Estonia rammt und selbst dabei keinen zumindest strukturellen Totalschaden erleidet. Und das ein schwedisches U-Boot danach monatelang in der Werft liegt bzw. vorzeitig wegen massiven Bug-Schaden verschrottet werden muss wäre wohl aufgefallen.