Die NATO sehe ich als ein Instrument der USA, ihre Vormachtstellung zu verteidigen. Nur in diesem Sinne ist sie ein Verteidigungsbündnis. Dabei verteidigt sie erst einmal nur den Einfluss der USA territorial gesehen. Wir wohnen nur zufällig in diesem Gebiet. In der Rangfolge derer, die geopfert werden rangieren wir hinter den Ukrainern. Die Ukrainer sind die Hilfstruppen außerhalb der NATO. Ich sehe es so, dass sie eiskalt geopfert werden. Aus eigener Kraft wäre dieser Krieg schon vorbei. S hon länger würde niemand mehr sterben.
Wir, die Versallenstaaten haben weitere Funktionen. Wir haben Märkte und wirtschaftlichen Einfluss, der jetzt eingesetzt wird. Mit exterritorialen Sanktionen versuchen unsere Politiker gerade den Willen der USA zu unterstützen. Den Schaden daraus bezahlen wir allerdings selbst. An dem großen Projekt der chinesischen Seidenstraße werden wir nicht mitverdienen. Wir sollen es bekämpfen.
Rein physisch ist der eurasische Kontinent so gigantisch und bietet ein Potential, das dem US-Imperium mit Leichtigkeit seine Vormachtstellung kostet. Darum ist die amerikanische Strategie vor allen eine Störstrategie - Zerstörung und Spaltung.
Die Seidenstraße wird derart viel Reichtum in die beteiligten Länder bringen, dass selbst die Taliban dadurch aufgeweicht werden und Staaten wie Afghanistan neu erblühen können. Mittelalterliche Traditionen lassen sich in solch aufblühenden Gesellschaften nicht ewig durchhalten. Was Europa einst erlebte, werden auch die Staaten entlang der Seidenstraße erleben - eine eigene Entwicklung zu Wohlstand und Modernität.
Die Störstrategie wird nur noch als eine Aggressionsstrategie wahrzunehmen sein. Man wird das Verteidigung nennen, aber es ist gegen die natürliche Entwicklung vieler Potentiale auf der anderen Seite. Der Baustein Ukrainekrieg dient dabei der Verfestiging einer Spaltung und Schwächung. Die US-Versallen könnten ja selbst an der Seidenstraße Gefallen finden und sie erweitern. Gemeinsame Märkte schaffen alternative Bündnisse, die irgendwann die transatlantischen Vereine bei uns ins Abseits drängen - heute kaum vorstellbar. Insofern werden die exterritorialen Sanktionen gerade ein Element zum Spalten. Wir werden von den anderen eurasische Staaten gespalten, mit denen wir Handel treiben könnten.
Jede neue NATO-Ausrichtung wird in meinen Augen dafür genutzt werden, dass die NATO sich diesen Zielen der USA optimal anpasst. Die "Verteidigung" wird daher immer offensiver werden und der Hauptwiederspruch zwischen den sogenannten Werten und der realen Welt wird in Gegenkräften münden. Ich vermute, dass man dafür am Ende im Westen alles das kennenlernen wird, was wir bislang anderen Gesellschaften an Unfreiheitlichkeit vorgeworfen hatten - abgewandelte Stasimethoden, Kulturrevolution und einen neuen Faschismus. Schon jetzt muss ein Julian Assange gegen unsere Wertvorstellung leiden. Mit dem Faschismus hat hat am Ende, wie man es bereits vermuten kann, gar nicht die AfD zu tun, sondern die entsprechenden Kräfte, die sich als die Speerspitze der USA bei uns outen.