Meiner Meinung nach greift es deutlich zu kurz, wenn man nur den Ukraine-Krieg für die Probleme verantwortlich machen will. Die internen Spannungne der EU sind älter und gehen tiefer.
Eine neoliberale Politik etwa, die Global Player bevorzugt – auf Kosten kleiner und mittlerer Unternehmen. Eine Migrationspolitik, die genug günstige Arbeitskräfte bereit stellt, aber häufig wenig Rücksicht nimmt auf die Befindlichkeiten der Einheimischen. Und eine komische Agenda nach der anderen.
Das Verhältnis zwischen Europa und dem "Rest der Welt" ist meiner Meinung nach vor allem geprägt durch unterschiedliche Wahrnehmung der Geschichte. Während wir beispielsweise die Zerstörung Libyens erfolgreich verdrängt haben, und ganz sicher nicht uns für verantwortlich halten, sehen viele Länder der Region den Zerfall des Staates als eine wichtige Ursache für die militanten Gruppierung die bei ihnen für Unruhe sorgen.
Syrien kann nicht wieder aufgebaut werden, weil westliche Sanktionen das verhindern sollen – explizit im Falle der USA, verschämt unterwürfig im Falle Europas. Man könnte Venezuela erwähnen, mit der Guaido-Geschichte, Iran und die Atom-Verträge, die TIgray-Affäre in Äthiopien und Dutzende weitere ähnlich Fälle.
Allen gemeinsam ist, dass wir das mental abgehakt haben – selbst wenn die Sanktionen bestehen bleiben – und uns einbilden im Recht zu sein, und dass die anderen Länder halt damit klarkommen müssen.
gruss. luky