void2void schrieb am 09.07.2023 11:07:
Fleischhauers Artikel ist rein polemischer Natur und bietet keine wirkliche Analyse. Indem man alle AfD Wähler zu psychisch Bedürftigen erklärt, die nicht mehr zur Gesellschaft gehören und es doch gerne wieder sein wollten.
Man pathologisiert hiermit seinen politischen Feind und spricht ihm die Existenz seiner Beweggründe ab. Das ist unterstes Niveau.
Eben diese Haltung gegenüber der AfD und damit vielen Ostdeutschen ist Teil des Problems der politischen Altparteien.
Die AfD ist in vieler Hinsicht eine Abspaltung des neoliberal-konservativen CDU Flügels, der in der linksverschobenen Merkel CDU keine Chance hatte. Nicht umsonst wurde die AfD im Hochtaunuskreis in Hessen gegründet, nämlich dort wo die wohlhabendsten und neoliberalsten Menschen in Deutschland wohnen.
Einige Positionen der AfD wurden nämlich in der Vergangenheit z.B. von der stockkonservativen Hessen CDU vertreten (rassistischer Wahlkampf wegen des Namens der Kandidaten, zB. Ypsilanti). Aber auch die Positionen der CSU sind in Wirklichkeit sehr AfD nah, man denke an Gauweiler etc.
ja, wie stellst du dir eigentlich den Umgang mi der AfD und ihren Wählern denn vor ? Einen eher sozialtherapeutischen Ansatz, der Protest als Funktion unbefriedigter Bedürfnisse interpretiert, lehnst du als pathologisierend ab.
Wenn man dann allerdings inhaltlich wird, und auf die opportunistische inhaltliche Beliebigkeit dieser gerade noch rechtspopulistischen, in Teilen aber offen mit faschistoidem Gedankengut hausieren gehenden Partei hinweisst, fühlst du dich ausgegrenzt und diffamiert.
Da bleibt eigentlich nur ein Schluss, du willst dich als Opfer fühlen, und da ist es auch nicht willkommen, wenn man versucht dir die Hand zu reichen. Das ist aber kein politischer Ansatz, dass ist ein todsicheres Rezept für ein wenig befriedigendes Leben, und es macht dich zum leichten Opfer für politische Rattenfänger. Die bedienen dein Bedürfnis gerne.