kodu schrieb am 09.07.2023 12:17:
Diese erschreckende Unverantwortlichkeit können wir Europäer nicht nur Russland oder den Vereinigten Staaten anlasten.
Auch die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten tragen eine Verantwortung für die Katastrophe, die nun Europa befallen hat – vielleicht sogar die maßgebende Verantwortung.Und ? Erleben wir eine seriöse öffentliche Diskussion zum Thema, wenn in den Nachrichten, Magazinsendungen, Tageszeitungen und nicht zuletzt in den Polit-Talkshows die Scharfmacher, "Panzerfahrer" und neuerdings auch "Streumunitionsfanatiker " regelmäßig im Verhältnis 3:1 oder 4:1 in der Mehrheit sind und auch entsprechend Sendezeit auf das Propagieren der "Entscheidungsschlacht" um die "westlichen Werte" und dem Dringen auf weitere Waffenlieferungen, mithin fortschreitender Eskalation verwandt wird. Die meist kleinlauten und selten besonders mutigen Kontrahenten in solchen Diskussionen sind oft lediglich Staffage.
Wie der Autor zutreffend schreibt: Eine Sicherheitsarchtektur in Europa kann es NUR mit allen Staaten geben. Auch mit Russland. Der Ukraine bräche kein Zacken aus der Krone, wenn sie das anerkennt, die Krim und die Ostukraine den Russen überlässt und alle Völker , nach entsprechenden Verhandlungen, wieder ihrem Leben nachgehen können. Dieses Eingeständnis wird mich heute vielleicht wieder meine Forenberechtigung kosten, aber irgendwann wird auch die Bevölkerungsmehrheit zu der Einsicht gelangen, dass wir uns wegen vorgeschobener "westlicher Werte" und dahinterstehenden harten geostrategischen Interessen nicht in die Luft jagen sollten.
Europa hat seine politische Unmündigkeit bewiesen. Das ist für uns alle sehr bedenklich. Ob eine Distanzierung vom Vasallen-Dasein noch möglich ist, wird sich zeigen. Vorerst dreht sich die Eskalationsspirale.