Man mag umstrukturieren, wie mal will, da gibt es sicherlich Verbesserungspotential. Allerdings wird das so lange nichts bringen, so lange machtpolitische Hintergründe einfach ignoriert werden.
Der direkte Konkurrent der Bahn ist die Automobilindustrie. Und diese nimmt Einfluss auf die Verkehrspolitik und auch Einfluss auf die Bahn. Das Ergebnis ist bekannt. Eine massive und langfristig angelegte strukturelle Schädigung. Die Bahn wird klein gehalten. Ihre Aufgabe ist es, unattraktiv zu sein, maximalen Raum für Kraftverkehr zu lassen. Bereits bisherige Strukturreformen zielten darauf ab.
An den neuen Vorschläge sehe ich nichts, was daran Abhilfe schaffen könnte.
Im Weiteren krankt die Bahn und generell der öffentliche Verkehr an subventionsbedingten Marktverzerrungen zugunsten des viel höher subventionierten Kraftverkehres. Auch das ist ein massives Hindernis, welches nicht thematisiert wird. Warum soll man sich auch mit bekannten Realitäten beschäftigen, wenn es doch so schöne viele Ausweichthemen gibt.
In dem Subventionswettlauf bleiben gleichsam auch andere Alternativen auf der Strecke, die noch stärker unter den marktverzerrenden Einflüssen der Subventionen leiden. Wie zum Beispiel Fahrradverkehr und auch generell Kleinfahrzeuge in den Größenordnungen zwischen Quadvelo und Twizy. Und das, obwohl dies deutlich umweltschonendere Möglichkeiten sind.
Alleine, dass diese Probleme nicht thematisiert werden, spricht dafür, dass in Wirklichkeit wieder nur Interessen umgesetzt werden sollen. Wessen Interessen? Nun, im Interessenpoker ist die Autoindustrie der mächtigste Mitspieler. Und auch die Flugzeugindustrie sitzt mit am Tisch und hat bzgl. der Bahn vergleichbare Interessen in Bezug auf Langstrecken.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (06.11.2021 11:41).