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Avatar von EvilMorty
  • EvilMorty

362 Beiträge seit 05.10.2020

Danke für den Artikel (welcher inhaltlich um einiges besser als der ...

vorherige war).

Allerdings eine "kleine" Anmerkung bzgl. des Begriffs "halbwegs repräsentativen Abbildung der Bevölkerung". Bei einer repräsentativen Abbildung (oder repräsentativen Stichprobe) hat man nun keinen systematischen "Bias" (Fehler in eine Richtung, entweder Überschätzung oder Unterschätzung des "berechneten Wertes"). Halbwegs repräsentativ soll hier wohl bedeuten, dass man eine repräsentative Stichprobe X (der Größe n) mit einer nicht-repräsentativen Stichprobe Y (der Größe m) mischt und dann das Gesamtergebnis betrachtet. Abhängig vom Verhältnis von n zu m und abhängig vom Bias der nicht-repräsentativen Stichprobe Y, kann allerdings der Bias der Gesamtstichprobe trotzdem noch relativ groß sein (der Bias ist eben nur durch den Bias der Stichprobe Y beschränkt). Der zentrale Grenzwertsatz (der Statistik/Stochastik/Wahrscheinlichkeitsrechnung) hilft hierbei nicht, um den Bias zu beseitigen, sofern man nun entweder n und m, unter Beibehaltung des Verhältnisses von n zu m, gegen unendlich gehen läßt oder sogar dabei das Verhältnis von n zu m kleiner wird (also der Anteil der nicht-repräsentativen Stichprobe an der Gesamtstichprobe von X und Y größer wird), der Bias wird nur beseitigt, wenn eben mit Vergrößerung der Gesamtstichprobe nun der Anteil der nicht-repräsentativen Stichprobe (an der Gesamtstichprobe) nun immer kleiner wird und gegen Null geht, wenn man die Größe der Gesamtstichprobe gegen unendlich laufen läßt. Obiges gilt für das "Modell", bei der Stichprobenteilnehmer in einer Stichprobe mehrmals vorkommen können¹. Im anderen Falle hätte man natürlich, wenn ein Stichprobenteilnehmer nicht mehrmals in einer Stichprobe (Gesamtstichprobe) vorkommen kann, natürlich den genauen Wert, sobald man alle Individuuen der Grundgesamtheit getestet hat (unter Vernachlässigung dessen, dass natürlich die Stichprobe in einem hinreichend kleinem Zeitraum genommen werden muss, da durchaus Personen sich sonst nach der Testung infizieren könnten, bevor die Gesamtstichprobe erstellt wurde, und Personen natürlich auch nach einer gewissen Zeitspanne nach einer Infektion nicht mehr als positiv getestet werden würden...). Das Problem ist allerdings auch hier (solange eben nur ein gewisser Prozentsatz der Grundgesamtheit getestet wurde), dass man durchaus eine repräsentative Stichprobe X der Größe n mit einer Stichprobe Y (welche nur positive oder negative Werte) enthält mischen könnte.

Ich hätte also aus diesen Gründen eher geschrieben, dass der Anteil der vermutlich momentan infizierten Personen durch den Anteil der positiven Tests nach oben beschränkt ist (und mich dadurch gewissen Angriffen von Forenten² nicht ausgesetzt) und hätte keine genauere Angaben zum vermutlichen Anteil der momentan infizierten Personen gemacht.

ps. Von mir gibt es häufig "Contra", wenn ein paar mathematische Formalien etc. nicht eingehalten werden.

¹) Wobei dieses wohl für die Coronatests der Fall ist.

²) Nicht zu verwechseln mit For-Enten oder Forenenten ;-).

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