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  • Pnyx (1)

mehr als 1000 Beiträge seit 01.07.2017

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Es gibt viele Viren, die Grippe erzeugen. Medizinstudenten lernen ungefähr 50 davon kennen, die in drei Klassen eingeteilt werden. Eine Virenklasse sind Corona-Viren, die als relativ aggressiv gelten.

Ein Mensch, der am 13.11.20 allen Ernstes Corona-Viren als Grippe-Viren bezeichnet, disqualifiziert sich selbst. So einer besitzt wohl Ohrenklappen, die die Gehörgänge dicht verschliessen, jedes Mal, wenn irgendwas gesagt wird, was nicht in seine Vorstellung passt.

Es ist unerträglich, das solch einer Witzfigur hier derart viel Raum gegeben wird. Die Gefahr besteht, dass es Telepolis ergeht, wie Ken Jebsens Kanal, der mit seinen Aussagen zur Pandemie, die ganz offensichtlich den Boden der Tatsachen weit hinter sich gelassen hatten, viele kritische Sympathisanten endgültig abschreckte und es den Relotius-Medien, seien sie staatlich, seien sie privat, ärgerlich leicht machte, ihn und seinen medialen Output als verschwörungstheoretischen Unfug in eine vorwiegend rechte Ecke zu stellen. Telepolis wird, selten zwar, zumindest in den staatlichen Medien als Quelle für eine brisante Nachricht angegeben. Wenn Leute wie Meyerhöfer hier weiter an Boden gewinnen, wird das Urteil bald gefällt sein, Telepolis sich ebenfalls in der Schmuddelecke wiederfinden.

Die besagten Medien sind nach wie vor sehr einflussreich. Nach wie vor lässt sich ein relevant grosser Teil der Bevölkerung von ihnen stark beeinflussen. Sie haben einen beträchtlichen Einfluss auf die Reputation eines Mediums. Und wenn das Attribut seriös einmal entzogen ist, bekommt man es nur schwer wieder zurück. Darum ist es so wichtig, bei aller Kritik sich streng an Fakten zu halten. Und die Fakten sind nun mal, dass die Corona-Toten Corona-Tote sind. Was immer ein pensionierter Mathematiker, der offenbar nicht einmal die grundlegendsten Zusammenhänge auf die Reihe kriegt, sich aus den Fingern saugt. Auch wenn er das Gesaugte formal schön anrichtet.

Ich zitiere mich selbst: "Wie der Pneumologe und Sprecher des 'Intensivregisters' Christian Karagiannidis schätzte, nachdem er Rückmeldungen vieler deutscher Intensivstationen erhalten habe, müssten mehr als 90 Prozent der coronapositiven Intensivpatienten "wegen" COVID-19 behandelt werden. Bei den restlichen höchstens 10 Prozent seien es andere Erkrankungen. Zudem sei bei diesen letzteren die Mortalität wegen der C-19-Infektion deutlich erhöht. So nachzulesen im heute erschienen erfrischend kurzen Artikel von Thomas Schuster."

Soll man jetzt Karagiannidis Lüge vorwerfen? Dann bewegen wir uns dann verzweifelt nahe am Tronald-Niveau.

Es wäre wirklich schade um Telepolis. Noch ist Zeit, diesen Irrweg zu verlassen.

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