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mehr als 1000 Beiträge seit 16.03.2007

"Wunderwaffe Dollar" trifft es ganz gut

Spätestens seit der Finanzkrise wird nur noch gedruckt. Die Welt vertraut darauf, dass die USA es immer schaffen werden, die Geldmenge zu "decken".

Wobei "die Welt" in großen Teilen wiederum aus einer größeren Clique an Finanzinvestoren in den USA besteht. Die stecken ihre Kohle wiederum in Startups und die großen Tech-Konzerne, was eine gute Erklärung für deren enorme Marktkapitalisierung liefert. Zudem sorgt es für eine Akkumulierung von Wissen und Kapital, bzw. auch der Finanzbranche allgemein in New York. Daher auch die Beschwerde, dass man bei Großinvestments früher oder später bei US-Investoren landet. Es ist ein selbstverstärkendes, und selbsterhaltendes System, welches auch Unternehmen wie Space X oder den kompletten Neuaufbau eines Autoherstellers wie Tesla von Null möglich macht.

Ich denke, das kann noch eine Weile so weiter gehen. Oder wird die übrige Welt irgendwann "merken", dass hinter diesem System im Grunde auch nur mit Wasser gekocht wird und der Dollar, von außen betrachtet (wobei es dieses "außen" aktuell nicht gibt), möglicherweise zu hoch bewertet wird und man den Amis evtl. über Jahrzehnte zuviel für ihre Techprodukte gezahlt hat... Allerdings wäre dann wohl ein enormer Wirtschaftskrach die Folge, von daher ist das auch nicht wünschenswert.

Aber es nervt und ist grob wettberbsverzerrend, wenn in allen anderen Ländern Firmen über Jahrzehnte ehrlich und erfolgreich gewirtschaftet haben, und sich eine solide Marktposition erarbeitet haben. Und dann wird in den USA ein Konkurrent mit disruptiven Ansatz quasi aus dem nichts erschaffen. D.h. über Jahre und Jahrzehnte werden da von Investoren Abermilliarden reingepumpt (welche ja sonst nur sinnlos rumliegen würden...) mit dem Ziel, den Markt langfristig zu übernehmen. Es werden über Jahre Verluste in Milliardenhöhe in Kauf genommen, und das ist nur möglich, weil die Finanzbranche diese Liquidität mal eben aus dem Ärmel schütteln kann. Ein paar Milliarden hier, ein paar da, was solls... Wenn man sich das genau überlegt, ist es eigentlich irrsinnig, mit einem solchen System noch Freihandel zu betreiben. Die Folge wird dann nämlich sein, dass alles aufgekauft oder vom Markt verdrängt wird und weitere Akkumulationen an Kapital und Know How nur noch dort stattfinden.

Es macht dann schlicht keinen Sinn, woanders noch Geschäfte zu machen oder profitabel Produkte zu produzieren. Wenn es einigermaßen läuft und das Geschäftsmodell interessant ist, wird so ein Business dann nämlich aufgekauft oder disruptiv vom Markt verdrängt.

Am Ende gibt es den Silicon Valley/Wallstreet/Washinghton/Militärkomplex, dessen Truppen letztlich die Entwicklung und Absetzbarkeit der Techprodukte in der Welt garantieren. Alles andere, was zu dem Komplex nicht dazugehört, ist irgendwie Peripherie, sei es jetzt die Farm in Idaho, Europa, Südamerika oder sonst ein Ort.

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