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  • Pnyx (1)

mehr als 1000 Beiträge seit 01.07.2017

Wurzel

Beim Lesen dieses Textes fühlt man sich Jahrzehnte zurückversetzt in die Zeiten von Frederic Vester, der auch schon Ansätze zur Monetarisierung von Natur entwickelte. Einerseits leuchtet es ein, dass in einer Welt, in der sozusagen jede Entscheidung nach Massgabe ihrer Lukrativität erfolgt, auch Naturobjekte bepreist sein müssen, um Motivation zu schaffen, sie zu erhalten. Andererseits - was, wenn sich dann herausstellt, dass ihr Schutz sich unter den gegebenen ökonomischen Verhältnissen einfach nicht rechnet? Am Beispiel CO2-Bepreisung sieht man, wie mühsam und aufwendig es ist, die Logik des kapitalistischen Systems durch regulative Eingriffe auch nur ansatzweise partiell ausser Kraft zu setzen. Zwar wird ein Markt simuliert, der aber nur durch konstanten legislativen Kraftaufwand funktionsfähig bleibt. Wenn der politische Wind in eine radikal anti-ökologische Richtung dreht, bricht er zusammen, denn ohne permanenten Eingriff, der Durchsetzung gewisser Regeln, sinken die Emissionskosten wieder auf ihre gewissermassen natürliches Niveau.

Es ist zwar leicht nachvollziehbar, dennoch absurd ein aphysikalisches und der Ökologie indifferent gegenüberstehendes, insofern dummes Wirtschaftssystem aufrechtzuerhalten und irgendwie in die richtige Richtung verbiegen zu wollen, statt das Problem an der Wurzel zu packen und menschliches Wirtschaften auf rationale Grundlagen zu stellen, somit den Kapitalismus, ja Geld in seiner heutigen Form abzuschaffen.

Disclaimer: Das Vorstehende ist meine persönliche Ansicht und verfolgt keinesfalls die Absicht, irgendjemanden irre zu führen.

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