Ich glaube, manche stellen sich das so vor:
Mein bester Freund hatte neulich Geburtstag und ich wollte einen sehr schönen Blumenstrauß als Geschenk, weil er eh alles hat, was er haben will. Ich googelte Blumenhandel, und stellte fest, ja, es gibt sogar relativ nah einen ... ab und hin.
Eine Asiatin, wahrscheinlich Viatnamesin mit viel Auswahl ... und nachdem ich mich an die etwas gewöhnungsbedürftige Aussprache gewöhnt hatte, hatten wir Spaß und kreierten gemeinsam einen wunderschönen Blumenstrauß. Bei den Farben hakte es einmal kurz: "Nehme Blau in Mitte?" und ich so: "Nee, lieber diese pinke Blüte." - Und Sie so: "Is für normale Mann? Dann besser nicht pink!" - und ich so: "Nee, schwule Mann." - und sie: "Ahso, dann pink is okay." Während dessen schwatzten wir über dies und das, und sie erzählte das ihr Arbeitstag um 5 Uhr auf dem Blumengroßmarkt anfängt, bis sie dann im Laden ist und alle Pflanzen da sind, wo sie sein sollen, etc. ist es ca. 7 Uhr und da sie bereits um 9 Uhr öffnet, sie sich aber die Mieten in der Nähe nicht leisten kann, bleibt sie einfach im Laden und arbeitet weiter bis zur Öffnungszeit und legt sich manchmal ein Stündchen auf eine Camping-Liege im Lagerraum. Und Abends, wenn sie den Laden schließt um 20 Uhr, hat sie wieder einen 15h Arbeitstag hinter sich - und fährt dann 1h nach Hause, weil ihr Einkommen nur für eine Wohnung in Marzahn-Hellersdorf reicht.
Dieser Frau wird mehrfach übelst mitgespielt. Sie wird trotz Jahrzehnten harter, täglicher Arbeit nie eine vernünftige Rente haben, und da 15h-Arbeitstage, auch wegen der Mieten, wird sie nie die Zeit finden, vernünftig deutsch zu lernen - und dabei erfüllt sie die Wunschträume aller neo-faschistischen Wirtschaftsliberalen, und muss sich dann auch noch als Fidschi beschimpfen lassen ... und dann mach ich den Liebermann. Aber solche Selbstausbeutenden Menschen wünscht sich die sogenannte Mitte der Gesellschaft, und ist damit Anschlußfähig von Linkspartei bis AfD ... nur sobald der Islam dazu kommt, wird es surreal. Ich glaube, ich gebe langsam auf, diese Gesellschaft noch verstehen zu können und lehne sie ab als Ganzes - versuche aber im Ausgleich auf der Mikroebene mit den Menschen vor Ort intensiver direkt zu sein.