Transoil schrieb am 25.07.2022 18:41:
Lyra schrieb am 25.07.2022 16:28:
So wenig wie möglich tun und so viel wie möglich verlangen ist die Grundsäule des Kapitalismus, der Sozialismus hat keine solche Aussage.
Ja, aber der Sozialismus führt unweigerlich zu dem Umstand, dass die breite Masse so wenig wie möglich arbeitet und korruption vorherrscht. Keiner hat Lust für einen Mangel sich den Arsch aufreißen und wenn Privateigentum in weiten Teilen aufgelöst ist, ist die Motivation sich zu engagieren auch eher mäßig. Es gibt nicht viele Boxer (Pferd aus Farm der Tiere), der sich für eine 'gerechte' Sache zu tode arbeitet.
Korruption herrscht überall vor, schau dir unsere Konzerne und Firmen an, von Vetternwirtschaft und Korruption zerfressen und zur Handlungsunfähigkeit verdammt. Die bekommen seit 50 Jahren nichts mehr gebacken vegetieren mit minderwertigem Müll für viel Geld vor sich hin. Hauptsache den Milliardären gehts gut der Rest kann sich fi cken.
Zumal es eben falsch ist was sie sagen. Ich weiß nicht wie sie selbst drauf sind, kann sein, dass sie außerhalb von Zwangsarbeit nichts tun würden, aber die DDR ist nicht an Faulheit gescheitert, sondern am selben Hierarchiemief wie eben auch heute unsere Konzerne. Dass spätestens ab der 3.ten Hierarchiestufe nur noch Bremser, Karrieristen und Parasiten herum laufen, die alles behindern und Anhalten.
Das ist auch das DDR Problem, viele damals hätten kein Problem gehabt mehr zu arbeiten und dem Mangel zu begegnen. Es waren die Apparatscheks, die das immer gestoppt hatten, weil die natürlich nur exakt das tun wollten was ihre Vorgesetzten vorgegeben haben um ihre eigene Karriere nicht zu gefährden.
Ist übrigens auch das Thema von Farm der Tiere, wenn sie den Film mal anschauen ist Boxer nur der stärkste und fleißigste, aber nicht der Einzige, der Hart arbeitet, zum einen hat er immer seinen Freund Benjamin dabei und auch viele der anderen Tiere Arbeiten, und auch mit Motivation und extra Anstrengungen. Wenn sie alternativ das Buch lesen, werden sie sogar einige weitere Charaktere mitbekommen, die im Film am Rand untergehen oder ganz fehlen.
Übrigens ist auch dann der Westen besser repräsentiert mit Mr. Pilkington, dessen Farm auch nicht gut läuft, der dann nur zu gerne mit den Apparatscheks der Farm gemeinsame Geschäfte macht.
Leider neigen Neoliberale immer dazu alles sich so hin zu drehen wie es ihnen passt und genau so haben sie auch aus Farm der Tiere alles ignoriert, was sie selber trifft. Neoliberalismus und Kapitalismus sind, wie wir jeden Tag sehen genau so wie die UDSSR vom Elend, von Korruption, von Stillstand und vom konstanten Zerfall und Abstieg der Gesellschaften zerfressen. Wir im Westen hatten nur das Glück, dass wir viel höher gestartet sind als die UDSSR, und dass es zu uns inzwischen keine Alternative mehr gibt, aber wie du in den USA sehen kannst, geht es bei uns nicht besser. Auch wir scheitern daran, dass die nötigen Reformen nicht erbracht werden, weil die, die die Macht haben, auch gleichzeitig die Profiteure sind und damit natürlich nichts grundsätzlich verändern wollen.
Auch wir im Westen sind die Farm der Tiere.