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  • Lyra

mehr als 1000 Beiträge seit 31.03.2021

Re: Einen Teufel werde ich tun

Transoil schrieb am 27.07.2022 09:18:

Lyra schrieb am 26.07.2022 16:09:

Zumal es eben falsch ist was sie sagen. Ich weiß nicht wie sie selbst drauf sind, kann sein, dass sie außerhalb von Zwangsarbeit nichts tun würden, aber die DDR ist nicht an Faulheit gescheitert, sondern am selben Hierarchiemief wie eben auch heute unsere Konzerne.

Der Bevölkerung werfe ich nicht Faulheit als Wesensmerkmal vor. Ganz im Gegenteil aber es muss einen Sinn machen zu Arbeiten. Der Unterschied vom Sozialismus zum Kapitalismus ist jedoch, dass dieser von dir beschriebene Mief im Sozialismus statisch ist, im Kapitalismus nicht zwingend. Es gibt im Kapitalismus Möglichkeiten zur Veränderung. Es gibt Auf- und Absteigende Konzerne, es kommen neue Ideen mit neuen Playern, es gibt eine Art von Wandel und jeder hat eine theoretische Möglichkeit für persönlichen Erfolg, auch wenn sich das Geld und die Macht auf wenige globale Konzerne konzentriert. Diese Machtkonzentration (und damit auch Geldkonzentration) im Kapitalistischem System ist am Ende für unsere heutige Zeit aber ein politisches Versagen, da man dem Treiben nur zuschaut und Politik eher Konzernpolitik als Bevölkerungspolitik ist.
Jetzt haben wir einen Zustand in dem es Reiche und Arme gibt und die Mittelschicht ausblutet und verschwindet. Es wäre wohl, ob des Politikversagens der letzten Jahrzehnte, Zeit für einen Reset im kapitalistischen System oder harte globale Maßnahmen gegen Konzerne, doch leider wird dem begegnen indem man ein sozialistisches, voll durchideologisiertes, leistunsloses System angestrebt, wo man als erstes der produktiven Bevölkerung den Zugpflug anschnallt, bis die kein Bock mehr hat. Eine Entwicklung mit allem was den Sozialismus ausmacht, mit allen Weichenstellen, die in eine finstere Zeit führen.
Sozusagen vom Regen in die Traufe.

Und der Sinn zu arbeiten ist, dass sie ihre Arbeit den Reichen schenken dürfen? Es ist Zwangsarbeit, der normale Bürger Arbeitet, die Reichen haben Spaß von dieser Arbeit, das gibt keinen Sinn.
Klar für Cucks ist der Kapitalismus super man kann schön sich vom Multimillionär ficken lassen und darf dann "danke Daddy" sagen.

Aber die Arbeitsmotivation ist vom Kapitalismus her 0. Es wird nichts gearbeitet, es wird nicht entwickelt, es wird nichts verbessert, alle wollen nur noch möglichst wenig tun und sich fürs Tabellen rumschieben, oder dummes Zeug auf Meetings Schwall bezahlen lassen. Gleichzeitig sind die paar Leute die einfach motiviert sind, weil sie gerne etwas richtig machen und Stolz auf ihre Arbeit sind, die Gefickten, die ausgenommen und dann aufs Amt entsorgt werden.

Schau dir doch die Konzerne an, die Autoindustrie verkauft es uns als Innovation, dass sie jetzt alle 4 statt nur 2 von den verfügbaren USB Ports am Bordcomputer auch zur Verfügung stellen, und die Blinker schalten ihre LED nun verzögert ein, das was Kinderbausätze in den 1950er Jahren schon vorgeführt hatten. Bei der weißen Ware tut sich seit Jahrzehnten nichts mehr, beim Bau ist der Fortschritt, dass Häuser die völlig wohnuntauglich, und nach 20 Jahren baufällig sind, nun 600.000 kosten und nicht mehr 400.000, bei gleichzeitig minderwertigeren Materialien.

Dazu ist der Kapitalismus in sich selbst statisch. Der Sozialismus ist flexibel. Im Kapitalismus startet man mit X Wettberwerbern und über die Zeit fliegt einer nach dem Anderen raus bis nur noch einer oder eine kleine verbündete Gruppe existiert, und die bekämpfen dann jeden Fortschritt außer beim Preis, damit ihre Geschäfte nicht eventuell gefährdet werden. Wenn eine neue Firma auf dem Gebiet einsteigen will, muss sie es außerhalb des Kapitalismus machen, sofern es sozialistische Elemente, wie Gesetze und Förderungen es erlauben. Schau dir den Umstieg auf BEVs an, da hast du eine Technik die zu 99% überlegen ist, aber selbst dann muss die Regierung nachhelfen, es muss einen extremen Grund für den Umstieg geben und selbst dann ist es ein Geziehe über Jahrzehnte. Einfach weil im Kapitalismus immer der, der vom aktuellen Stand profitiert auch gleichzeitig gewaltige Macht hat.
Im Sozialismus gibt es solche Strukturen nicht und auch keine so klaren Hierarchien, die sich fest fressen können.

Und ja, jeder hat eine theoretische Möglichkeit im Kapitalismus zu gewinne, genau so wie jeder im Lotto gewinnen kann oder jeder Profifußballer werden kann. Nur halt am Ende gibt es sehr sehr wenige Plätze, und die, die bereits Reich sind, haben bereits einen riesen Vorsprung. Am Ende braucht der Kapitalismus vor allem viel Elend um einigen wenigen so viel zu geben, dass die nicht wissen wohin mit dem Geld. Die letzten Jahrzehnte des Wohlstands haben auch nur geklappt weil wir die Sklaven in Afrika, Indien, China und so weiter für ihre Arbeit nicht bezahlt haben. Auch du kannst nicht reich werden ohne dabei die Arbeit von anderen zu stehlen.

Und nein, das ist nicht die Politik, die daran Schuld ist, es ist im Kapitalismus selbst, du kannst sogar gut sehen in der USA und in Europa, dass es immer weiter bergab ging, desto mehr die Regierung sich zurück gezogen hat oder desto mehr sie vom Markt geträumt haben. Und das ultimative Ziel des kapitalismus ist Somalia, das ist das Ende und unsere Zukunft, frei von Regierungen, frei von Recht und Gesetz, nur noch der freie Markt, wo ein pädophiler Drogenbaron einen Hitman bezahlen kann um dich zu beseitigen und deine 8 Jährige Tochter als Sexsklavin zu holen. Und du darfst dann im freien Markt dagegen bieten. Viel Glück.

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