Sorry aber dem Artikel muss ich in vielerlei Hinsicht widersprechen. Corona ist halt keine leichte Grippe. Die Reaktion mit Fokus auf Eindämmung der Pandemie war aus wissenschaftlicher / infektiologischer Sicht total angemessen. Der Virus ist neu und wir wissen immer noch ziemlich wenig über ihn; erst recht nicht über seine Langzeitfolgen.
Die ganzen dramatischen Folgen für die Menschen wegen der Schäden an der Wirtschaft sind natürlich total real und die will ich auch keinesfalls hier in Abrede stellen. Aber sind diese Schäden die Schuld der Wissenschaftler, die einen Lockdown forderten, um der Pandemie zu begegnen? Eindeutig nein! Die Schuld an diesen tödlichen Folgen trägt allein unser System. Ein System das nicht in der Lage war adäquat auf die Bedrohung durch eine Pandemie reagieren zu können. Wir waren eben nicht in der Lage einen infektiologisch notwendigen Lockdown so durchzustehen, das ihn auch die Armen und Schwachen gut durchstehen konnten.
Das Beispiel Schweden, vom Autoren so auch noch positiv herangezogen, zeigt genau diese Problematik auf. Die Vermeidung der tragischen Folgen für die Wirtschaft war nur durch eine starke Durchseuchung der Gesellschaft mit entsprechend vergleichsweise vielen Toten zu erreichen. Und das soll vorbildlich sein? Da kann ich nur den Kopf schütteln.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (15.07.2020 20:02).