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  • Bella1968

mehr als 1000 Beiträge seit 30.11.2017

Wäre die Welt OK, wenn es keinen Lockdown gegeben hätte?

Der Autor verharmlost das Virus und wählt dazu ökonomische Argumente, wie es sich für einen Professore der Ökonomie gehört. Er ist überzeugt, daß der Preis des weltweiten Lockdowns höher ist als sein Nutzen, mehr Kinder seien verhungert, weil angeblich die reichen Länder den armen Ländern den Lockdown aufgezwungen hätten etc.
Mal abgesehen davon, das jedes Land seine Lockdown-Entscheidung souverän traf, erliegt er den bekannten Präventionsmaßnahmen-Paradoxum. Er kann eben nicht schlüssig nachweisen, das es ohne Gesundheitsschutz-Maßnahmen zu weniger Schaden gekommen wäre.
Völlig unberücksichtigt läßt er die ökonomischen Kosten der COVID-19-Folgeschäden, die jetzt so langsam bekannt werden. Auch junge Genesene können arbeitsunfähig werden. Viele brauchen eine Reha. Völlig unbekannt ist, wie diese gesundheitlichen Folgeschäden die armen Länder treffen.
In Italien erzwangen Streiks den „richtigen“ Lockdown. Die Werktätigen wollten ihre Gesundheit nicht für die Profitintetessen der Kapitalisten opfern. Dem VERDI-Mitglied scheinen die Interessen der ArbeiterInnenklasse nicht besonders zu interessieren.

Von einem VERDI-Mitglied, der den Neoliberalismus kritisiert, erwarte ich mehr positive Vorschläge als die übliche deutsche Leier von der sparsamen schwäbischen Hausfrau. Hat der Professoren der Ökonomie noch nie etwas von der New-Money-Theory gehört? Danach können sich Staaten in eigener Währung via Notenpresse verschulden ohne Inflationsgefahr. Wann, wenn nicht jetzt, wäre es an der Zeit, daß der Staat umfangreich den Krisenopfern Geld einfach schenkt.
Mich als VERDI-Mitglied hat mein VERDI-Kollege enttäuscht. Aber vielleicht lernt er dazu, er ist ja noch so jung...

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