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  • Haschpappi

mehr als 1000 Beiträge seit 10.07.2017

Gerade das Handwerk bekommt die Quittung für undemokratische...

...Betriebsstrukturen. Innerhalb von 30 Jahren hat sich die Zahl der Auszubildenden im deutschen Handwerk fast halbiert, die Gründe dafür sind mehrschichtig:

Als gelehrter Schreiner/ Tischler habe ich über 30 Jahre gute Einblicke in den Handwerksbereich in Nordhessen. Viele kleine familiengeführte Handwerksbetriebe haben mit ihren autoritären bis arroganten Gehabe ihre Lehrlinge und Gesellen regelrecht vergrault, z. B. mit Sprüchen wie: „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“, „Du/ Ihr könnt froh sein bei mir arbeiten zu dürfen“ und „Ausgeschi..... habt ihr zur Arbeit zu erscheinen“. Einen Betriebsrat und/ oder gewerkschaftliche Vertretung habe ich in zahlreichen handwerklichen Kleinbetrieben (unter zehn Miterabeiter/ -innen) nie kennengelernt.
Bereits nach wenigen Jahren haben die meisten Schreiner/ Tischler unserer Abschluss-Klasse (1989) die Branche verlassen; Budeswehr, Möbelhäuser, Industrie (z. B. KMW, VW, Mercedes, Rheinmetall) Würth, Baumarkt oder für die Abiturienten das Studium (z. B. Bauingenieur, Archtektur) - alles war besser als das erlernte Handwerk. Ich habe noch nie einen Absolventen unseres Jahrgang getroffen, der seinen Schritt in eine andere Branche bereut hat. Ich selbst habe meinen Berufswechsel auch nicht bereut.
Die Kernfrage lautet doch: Warum raten gelernte Handwerker (Gesellinnen & Gesellen) ihren Kinder und Geschwistern von einer Lehre im Handwerk ab?

*Holz & Kunststoff verarbeitendes Handwerk (HKH)

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (05.03.2024 13:58).

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