Das, was man von den RU-UA Verhandlungen in der ausländischen Presse mitkriegt, scheint tatsächlich auf eine Umsetzung von Minsk II hinauszulaufen. Sollte das so durchlaufen, hätte Russland mit einem Zehntel der Opfer der letzten acht Jahre sowohl den innerukrainischen Bürgerkrieg als auch die direkte Gefahr an der eigenen Grenze gebannt - während der Westen sein Gesicht wahren kann, indem er Russland nachsagt, dass es in diesem Krieg nicht einmal seine Minimalziele erreicht hätte. Nach dem Verlauf der letzten Wochen in unseren Medien dürfte klar sein: Wer soll hierzulande Gegenteiliges behaupten können und ernstgenommen bleiben?
Das wichtigste Ergebnis des Krieges ist aber meiner Meinung nach, dass das Lavieren der Zentraleuropäer zwischen RU und US mit einem lauten Knall zerplatzt ist, und die EU sich den Exzeptionellen komplett unterordnen wird. Nicht RU hat das entschieden, sondern die EU selbst. Als Ergebnis der verschärften Sanktionen werden Rubel und Yuan als Alternativwährungen auf den Märkten etabliert werden. Die in den letzten Jahren begonnene globale Differenzierung in eine multipolare Welt wird weiter an Fahrt aufnehmen.