Im Gegenteil, seit zwei Wochen glaubt das jeder. Vorher haben wohl viele geglaubt, dass Putin blufft und die Amis Hysterie verbreiten.
Deshalb will man jetzt vorbereitet sein, um sich nicht unterwerfen zu müssen. Wir stehen wieder dort, wo wir vor dem Zusammenbruch des Ostblocks schon mal waren. Man kann nur hoffen, dass der Putinismus endet, ohne dass Atomwaffen eingesetzt werden.
Die Ukraine hat schon jetzt gezeigt, dass Widerstand durchaus möglich und erfolgversprechend ist und dass es keinen Grund gibt, die Russen für unbesiegbar zu halten. Russland steht heute nicht in der Ukraine, weil es sich bedroht und eingekreist fühlt, sondern weil die Ukraine den Angriff nicht glaubwürdig abschrecken konnte. Entscheidend für die Sicherheit ist eben nicht die tatsächliche Kampfkraft, sondern wie hoch ein Aggressor das Risiko eines Angriffs einschätzt. Und da haben fast alle Experten im Westen (und bei den Russen vermutlich erst recht) der Ukraine keine Chance gegeben und einen schnellen und mühelosen Sieg Russlands vorausgesagt. Hätte die Experten den Kriegsverlauf richtig eingeschätzt dann hätte der Krieg gar nicht stattgefunden. Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass das bei der nächsten Eskalationsstufe, dem Krieg gegen die NATO, nicht wieder zu so einer fatalen Fehleinschätzung kommt. Wir sollten deshalb in unserem eigenen Interesse aufhören, unsere eigenen Streitkräfte als Witzveranstaltung darzustellen und Aggressoren unserer unendlichen Friedfertigkeit zu versichern. Das erhöht das Kriegsrisiko. Kämpfen können um nicht kämpfen zu müssen - das trifft es ganz gut.