Je unscharfer man den Gottesbegriff fasst, desto unbestimmter wird auch die Antwort, ob man an Gott glaubt. Im Newtonschen Zeitalter, war es beliebt, ganz abstrakt Gott als erste Ursache aufzufassen. So betrachtet wäre also der Urknall Gott. Glaubst du an den Urknall, glaubst du an Gott. Man kann es auch Unbestimmter wabern lassen, mit einem Gott als potenzieller Macht, die jenseits von Raum und Zeit existiert. Das alles ist spekulativer Blödsinn, der höchst wenig bewirkt.
Interessant wirds eigentlich da, wo jemand einen Gott beweisen kann. Also wenn jemand mit mir auf einen Berg steigt und dann zeigt, da ist Gott. Ob das gelingt, hängt meist davon ab, ob man bewusstseinserweiternde Drogen zu sich genommen hat. Dann ist Gott blau, hängt halb durchsichtig in den Wolken, trägt einen langen Bart und flüsterte einem neue, sexuell gefärbte Gebote ins Ohr, du darfst ein Kondom benutzen und Homosexualität ist gottgefällig.
Wenn Gott unsichtbar ist und nichts macht, ist er wissenschaftlich unproblematisch. Wirkt er im Geheimen und versteckt in deinem Gehirn, indem er dir Heilsbotschaften schickt und wenn du tot bist flattert wundersam überirdisch deine Seele davon, klingt das kindlich und ziemlich dumm, wie Märchenstunde. Aber ist irgendwie auch egal, bis etwa einer den Gottesbefehl erhält, "töte die Ungläubigen und die Ketzer" und sein Messer schwingt oder kleinen Kindern erzählt, sie müssten später in der Hölle braten, das ist dann weniger lustig als Christkind, Weihnachtsmann und Osterhase. Spätestens nun haben wir politische und gesellschaftliche Probleme, bei der die Welt ins Irrationale abzugleiten droht, wobei das Jenseits den außerweltlichen Raum skizziert.
Je klarer das vertretene Bild von Gott ausfällt, desto mehr kollidiert er mit Erkenntnissen der Wissenschaft.
Zum wissenschaftlichen Problem wird eine Gotteshalluzination, wo Gott die Naturgesetze aufheben kann und Wunder verbringt, der Giftpfeil mich nicht trifft, weil ich zu Gott gebetet habe und die Hexe im Bunde mit dem Teufel der Welt die Seuche brachte.
Tatsächlich war Gott in der Geschichte der Menschheit immer eine Machtfrage, eine Frage von Leben und Tod. Heute kann die Wissenschaft solche Machtfragen entscheiden, insofern versucht die Religion, sich die Wissenschaften zunutze zu machen, die islamische Atombombe ist dabei das geilste Phänomen. Die Nützlichkeit der Religion für die Wissenschaft ist hingegen gleich Null. Ihr Absterben wäre, denkökonomisch betrachtet, wünschenswert.