Insofern ist jede Philosophie ab einem gewissen Grade spekulativ. Das ist an sich nichts Schlechtes, bringt es doch hin und wieder neue Überlegungen hervor. Man kann übrigens an den Debatten der Physiker in der Anfangszeit der Quantenphysik nachzeichnen, an welcher philosophischen Schule sich die jeweilgen Protagonisten orientiert hatten.
Das Entscheidende ist aber hier immer die Frage, welche in der Realität überprüfbaren Voraussagen folgen aus diesen Überlegungen. Das ist der Unterschied zwischen Wirklichkeit und (individueller) Wahrheit.
Und was die Komplexität angeht, so können sie sie zum Zwecke der Diskussion in guter Näherung mit Information gleichsetzen. Um also die Information des Universums zu erzeugen, muss die Information eines Gottes mindestens die des Universums sein. Und damit sind Sie bereits am Widerspruch: Entweder der Gott hat den gleichen Informationsstand, dann ist er das Universum. Aber er soll ja über dem Universum stehen, also mehr Information besitzen, um es zu erschaffen. Da Information an einen materiellen Träger gebunden ist, hätte dann das Universum zugleich mehr und weniger materielle Träger, denn das Universum ist per Definition "Alles". Dies ist der logische Widerspruch.
Aber es steht Ihnen frei, über andere Möglichkeiten zu spekulieren, nur verlassen Sie dann den Bereich der Wissenschaft und leben in der Religion, eine der vielen individuellen Wahrheiten.