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  • Klaus N

mehr als 1000 Beiträge seit 28.09.2004

Frage

Little Louis schrieb am 26.04.2021 11:09:

Also kritische Ergänzung bezüglich des "Kritischen Rationalismus " dazu die Position des Erkenntnistheoretikers Paul Feyerabend:

Der Sänger, Philosoph und "Erkenntnistheoretiker" Paul Feyerabend ( und u.a. auch Popper- Schüler) schreibt in seiner Autobiografie über die Philosophie seines Mentors (und über den "unkritischen" und kritischen Rationalismus insgesamt) das Folgende:

"..Was ist nun auzusetzen an einer kohärenten Philosophie, die ihre Prinzipien auf einfache und direkte Weise erklärt? Ihr Fehler ist, dass sie die Realität nicht trifft, das heißt, dass sie im Falle der Wissenschaftstheorie nicht mit der wissenschaftlichen Praxis übereinstimmt."..............."
(Zitatende)

Ich bin auf Feyerabend zuerst durch Hans Peter Duerr (den Ethnologen, nicht den Physiker) gestossen.

Ich denke, Feyerabend hat vor allem gemeint, dass wertvolle wissenschaftliche Hypothesen auch durch "nicht-kritische", "nicht rationale" Vorgehensweisen entstehen können. Da bin ich einverstanden. Ob man zu seiner neuen Idee durch ein Regentanzritual oder nach der Einnahme von LSD kommt, ist egal. "Anything goes". Und je mehr Ideen, Hypothesen und je vielfältiger diese sind, um so besser für die Wissenschaft.

Nur, ob die Hypothese letztendlich wahr ist, ob man mit ihr eine zutreffende Beschreibung der "Realität" (1) erreicht, dafür braucht man dann doch wieder die Popper'schen Methoden.

Ist das eine mit Feyerabend kompatible Interpretation?

(1) ich halte es da mit Nabokov, der sagte, dass man das Wort "Realität" nur in Anführungszeichen verwenden sollte.

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