@Karl Sten
Tatsächlich ist es doch so, das man in der Wissenschaft Religion getrost ignorieren oder zumindestens verdrängen kann. Ernstzunehmende Veröffentlichungen haben zumindestens keinen religiösen Bezug und müssen nicht durch einen Priester vor der Veröffentlichung gesegnet werden.
Eben. Kein Naturwissenschaftler muss sich einen Kopp machen, wenn er nichts von Theologie versteht, aber jeder Theologe, der nichts von Naturwissenschaften versteht, läuft Gefahr, sich lächerlich zu machen.
Typisch sind auch die kollektiven Monologe zwischen Theologen und frommen Naturwissenschaftlern (okay, ab und an auch ein Vorzeige-Nichtglaubender darunter) auf vielen, vielen Veranstaltungen, die zu einschlägigen Sammelbänden führen, die irgendwie Schöpfung und Evolution, Naturwissenschaft und Glaube oder so ähnlich im Titel führen.
Letztlich sind das Schaumschlägereien, weil mit einer Äquivokation von 'Gott' operiert wird. Als Heuristik kann man betrachten, dass diese Modelle umso plausibler werden, je diffuser das Gottesbild konstruiert wird. Der fiese Trick besteht dann aber darin, 'unter der Hand' wieder zum Dreieinigen zu kommen.
Der andere Trick besteht in der Verwechslung von gleichartig vs. gleichwertig. Selbstverständlich müssen auch Naturwissenschaftler etwas glauben, beispielsweise an den hypothetischen Realismus, aber das ist ein himmelweiter Unterschied zu dem, was Theisten glauben müssen. Läuft auf 'faith' vs. 'belief' hinaus, und auch das wird als Taschenspielertrick angewendet.