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  • Sumari

mehr als 1000 Beiträge seit 27.01.2017

Re: Ich ahnte es

the observer schrieb am 25.04.2021 15:03:

Sumari schrieb am 25.04.2021 14:27:

Welche anderen Ontologien, ich denke da vor allem an idealistische, die ebenfalls dazu fundamental unfähig sind, fallen Dir da noch ein?

Hier bin ich grundsätzlich anderer Auffassung. Idealistische Ontologien, insbesondere radikal-idealistische Ontologien, scheinen mir die einzigen aussichtsreichen Kandidaten für eine konsistente und bruchlose Welterklärung zu sein.

Gibt es auch ein paar erwähnenswerte Argumente für diese Auffassung, oder ist es dafür erforderlich, sich durch die Werke von Kastrup und Campbell zu lesen?

Sehr interessant finde ich da die Ansätze von Bernardo Kastrup und Tom Campbell. Dualistische Ansätze wie z.B. der von Hameroff und Penrose überzeugen mich da weniger.

Penrose ist vor allem Mathematiker und damit wie viele Mathematiker Platoniker. Eine Weltsicht, die ich nicht teile. Aber gerade wegen seiner Nähe zu Platon würde ich seine Weltauffassung durchaus als eine idealistische bezeichnen. Von Hameroff und vor allem seinem Fachgebiet weiß ich kaum etwas, aber seine Verquickung von neuronalen Vorgängen mit Quantenzuständen halte ich für zumindest problematisch.

Was alle vier Erwähnten betrifft: Mir war gar nicht bewußt, daß alle, jeder für sich, ihre eigene Ontologie entwickelt hätten...

Nun ja, Roger Penrose steht genauso hinter dem Konzept der Orchestrated Objective Reduction wie Stuart Hameroff. Und als Physiker ist Penrose nicht erst seit seinem Nobelpreis letztes Jahr sehr ernst zu nehmen. Trotzdem finde ich vor allem den Ansatz von Kastrup inspirierender.

Das Leib-Seele-Problem in allen seinen Ausprägungen ist letztlich das Feld in dem die Auseinandersetzung entschieden werden wird. Entweder wirkt Bewusstsein auf Materie (z.B. Hameroff/Penrose), oder wir bilden uns nur ein, bewusste Entscheidungen zu treffen und sind in Wahrheit nur Erlebende eines mechanistisch ablaufenden Vorgangs auf den wir keinen Einfluss haben. Das letztere verfechten ja einige Physikalisten. Oder, und hier sind wir bei Kastrup, das materielle Universum ist die Außenansicht des kosmischen Bewusstseins, von dem wir ein Teil sind. Kastrup vergleicht das mit abgespaltenen Persönlichkeitsanteilen bei Menschen mit dissoziativer Identitätsstörung. Oder es ist alles noch ganz was anderes.

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