Wenn man sich dann das leid auf der Welt ansieht der Typ das zulässt, kann man zu keinem andern Urteil kommen.
Das Problem hierbei ist, dass du unterstellst, dass Gott eine Verpflichtung hätte, das Leid in der Welt zu verhindern. Die Frage ist, womit dies zu begründen ist. Nur weil Gott mächtiger ist als die Menschen? Wir sind auch mächtiger als alle Tiere und trotzdem verhindern wir (größtenteils) nicht das Leid der Tiere.
So einen Drecksack würde ich bestimmt nicht anbeten.
Meiner Meinung nach kann man dies nicht damit begründen, dass er Leid nicht verhindert. Wir lassen die Ameisen ja auch in Ruhe, obwohl ihr täglicher Überlebenskampf sicherlich mit viel Leid verbunden ist.
Meiner Meinung nach kann man die Darstellung von Gott als "Drecksack" aber durch seine direkten Eingriffe untermauern. Man denke zum Beispiel an das alte Testament, wo Gott unter anderem Städte zerstört hat, eine Sinflut heraufbeschworen hat und in Ägypten mit seinen 7 Plagen nicht nur Ökoterrorismus betrieben hat, sondern auch Kinder ermordet hat. Würde Gott rein hypothetisch auf der Erde erscheinen, dann müsste er sich vor dem internationalen Strafgerichtshof wegen Völkermord und anderer Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantworten. Zumindest wenn man das alte Testament als Maßstab nimmt, dann kann man Gott kaum als "gut" betrachten, sondern als Superschurken.
Daher halte ich es auch für moralisch höchst anrüchig Gott anzubeten. Nur weil Gott Superkräfte besitzt, rechtfertigt das nicht diese Speichelleckerei. Gott anzubeten ist in etwa so, als würde man einen Hitler mit Superkräften anbeten.
Am Ende bleibt nur der schluss, dass es keinen Gott gibt, oder der tot ist oder nicht die Eigenschaften hat, die ihm die gläubigen andichten. In jedem Fall ist der also völlig irrelevant.
Das sehe ich auch so. Ich halte aus solchen logischen Betrachtungen auch nicht viel vom Agnostizismus.