Haben Susanne und Wilma vielleicht noch mehr Fragen? Armer Ludwig!
Man könnte mit der gleichen logischen Absurdität auch fragen: Orange und Banane – Konflikt oder Kooperation?
Es trifft sicher zu, dass es nach wie vor nicht nur Wissenschaftler gibt, die einen „Gott“ für möglich(!) halten, sondern die sogar daran glauben(!). Aber, Herr Schleim, Wissenschaftler, die „wissen(!!!), es gebe einen Gott“, muss man wahrscheinlich (auch unter den „Leib-Seele-Dualisten“!) schon sehr aufwendig suchen.
Sie fragen: „Welche religiösen Aussagen ließen sich prinzipiell damit widerlegen, dass Bewusstseinsprozesse von Gehirnprozessen abhängen?“
Müssen „Aussagen“ – wenn man den Rahmen der Logik nicht verlassen will – nicht zunächst einmal bewiesen (also jedenfalls schlüssig und evidenzbasiert begründet) werden – und zwar auch sog. „religiöse Aussagen“? Danach(!) wäre die Beteiligung von „Gehirnprozessen“ sicher ein interessanter Aspekt!
Zugestanden: Religionen und andere auf Glaubensgewissheiten beruhende Ideologiesysteme haben soziale und kulturell orientierende Funktionen (bei allerdings z.T. sehr gegensätzlichen Folgen!). Schon deswegen werden sie nicht aussterben. Dafür sorgt wohl unser mental offenbar tief verwurzeltes, infantiles Bedürfnis nach intentionaler Erklärung komplizierter und vor allem bedrohlicher Vorgänge. Für den rationalen Erkenntnisgewinn bleibt das aber wohl belanglos!
Und wenn man Erkenntnisqualität mit dem Indikator von Mehrheitsmeinungen misst, hätte die Erde – bis Kopernikus – vielleicht doch noch eine Scheibe werden können? Zur „Beziehung(!) von Wissenschaft zu Religion“ lassen sich mit solchen Fragestellungen außerhalb dadaistischer Deutungen wohl keine sinnhaften Aussagen machen.
Besteht der unauflösbare Konflikt zwischen rationaler Skepsis einerseits und Glaubenssystemen andererseits nicht darin, dass Letztere sich weigern, ihre Axiome als solche zu respektieren?
Dass der Wissenschaftler als ambivalentes menschliches Wesen gleichwohl sonntags zur Kirche gehen mag, sei ihm unbenommen – sagt Ludwig!