Wissen Sie, mir sind in meinem Leben fast nur Wissenschaftler begegnet, die behaupteten, die Welt sei genau so, wie sie sie messen; und mit denen eine methodenkritische Diskussion so gut wie unmöglich war (dann wird man gleich als Ketzer, Nestbeschmutzer usw. angesehen; ich hatte mich ja selbst einmal in der kognitiven Neurowissenschaft versucht). Das kann man Positivismus nennen. (Laut Thomas Kuhns berühmten Modell passen kritische Fragen eben nicht in die Phase von "normal science".)
Andererseits sind mir in meinem Leben fast nur Theologen begegnet, mit denen man kritisch über alle Annahmen diskutieren und reflektieren konnte.
Daraus kann ich keine repräsentativen Daten ableiten: Vielleicht hatte ich an der einen Stelle Pech, an der anderen Glück. Aber daraus kann man doch ein Plädoyer für eine differenziertere Diskussion ableiten.