Die online-Recherchemöglichkeiten für die Wissenschaft sind
im Moment bescheiden - gelinde gesagt.
Dennoch sind deine Bedenken durchaus angebracht. Vor allem
wirtschaftliche und politische Interessengruppen werden viel daran
setzen, die Träume von einer praktikableren vor allem aber
freieren Wissenschaftswelt nur so weit Wirklichkeit werden zu lassen,
wie es ihren Interessen dient.
Du hast die Verlage angesprochen: Natürlich wird ein
Springer-Verlag nicht tatenlos zusehen, wie ihm langsam das Wasser
abgegraben wird. Man darf sich da auf ähnliche Scharmützel
einstellen, wie zwischen Napster und den Großen der Musikbranche.
Allerdings mit einem Unterschied, der doch für uns spricht:
Wissenschaftler werden oft (in Europa) von den Geldern der Steuerzahler
bezahlt, um Forschung und Lehre zu betreiben; da ist es nicht leicht
einsehbar, dass der Steuerzahler den Wisschaftler für diese Arbeit
bezahlt, um ihm dann wieder die Ergebnisse abkaufen zu müssen. So
wie ich das sehe ist dieser status quo doch zumindest sehr
problematisch.
Was die nationale Behörde anbelangt: Das bereidet mir fast noch
mehr "Bauchschmerzen". Dies mag jetzt noch recht
unproblematisch erscheinen (zumindest dem "americanophilen"
Mitteleuropäer - wie siehts aber mit Arabern, Chinesen und Russen
aus...?), doch wie ist das in zehn, zwanzig Jahren?
Vor 15 Jahren hätten die meisten solche Spannungen, wie sie
derzeit zwischen US-Amerikanern und EU-Europäern herrschen auch
noch für unmöglich gehalten.
Gerade vor dem Hintergrund eines heraufziehenden Informationszeitalters
bzw. der Wissensgesellschaft(en) (ich lieebe solche Schlagwörter
;-) ) stellt es ein nicht zu unterrschätzender Machtfaktor dar,
wenn man kontrollieren kann, wer Zugang zu solch wichtigen
Informationen erhält.
Viele unterschätzen leider die Brisanz dieses Themas.
www.oc4-science.org