Blafasel?

Wir wissen sehr viel über die artgerechte Haltung jeder Tierart, die uns bisher untergekommen ist – außer Homo Sapiens. Weil wir uns so ungern selbst als Tierart verstehen.

Wir haben uns über Jahrhunderte damit beschäftigt, Gesellschaftssysteme zu entwerfen, die wir für ideal halten, und haben dann versucht, die Menschen diesem Ideal anzupassen – anstatt es umgekehrt anzugehen. Wir wissen im Grunde nicht, was wir als Tierart brauchen, um einigermaßen friedlich und solidarisch miteinander leben zu können. Auf Grundlage dieses Wissens sollten politische Zukunftsentwürfe aber gestaltet werden.

Das ist doch so gar nicht wahr! Was die meisten Menschen in ihrem Leben wollen ist sehr gut bekannt. Und das sind halt keine spirituellen, sondern vor allem materielle Wünsche. Sicherheit für sich und die Familie, die eigenen vier Wände, das Schnitzel auf dem Tisch bzw. ein breites Nahrungsangebot, individuelle Mobilität bzw. die Möglichkeit reisen zu können. Nur passen diese Bedürfnisse nicht in das Denkschema der modernen Gesellschaftsingenieure mit ihrem Mantra des Verzichts (für andere). Weil sie darauf halt keine Antworten haben.

Ich glaube, es ist an der Zeit, mit 3.000 Jahren Kulturgeschichte Schluss zu machen. Diese 3.000 Jahre sind geprägt von der gesellschaftlichen Ambition, die Natur zu dominieren. Dafür steht der biblische Satz: Macht euch die Erde untertan.

Ich habe noch nie eine Landschaft gesehen, auf die dieser Spruch so sehr zutraf wie auf die Deutschlands der ökologischen Energiewende. Bis zum Horizont nur noch Raps, Mais und Felder, dazwischen Windturbinen, und keine Wiesen und Brachflächen mehr... ja nicht mal mehr Feldsäume! Nur noch menschengemachte, naturfeindliche Einöde.
Würde man es mit der Natur und dem Klima ernst meinen, würde man ein großes Atomkraftwerk hinstellen, daneben höchstindustrialisierte Landwirtschaft betreiben, und die so eingesparte Fläche sich selbst überlassen. DAS wäre echter Natur- und Klimaschutz.