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  • ÖKOKOM

mehr als 1000 Beiträge seit 03.12.2014

schiefes Textverständnis

blu_frisbee schrieb am 01.03.2021 03:01:

Der Trend, dass Politik hauptsächlich Krisenmanagement ist, lässt sich spätestens seit der Finanzkrise feststellen.

Man kann nicht Trend sagen und dann ist. Trend ist Bewegung in der Zeit, ist Stillstand, Behauptung einer Essentialität, eines Wesens..
Was La Marca fragen will ist, ob die Krisen zugenommen haben (ja)
und deshalb Politik mutiert von Visionen der Zukunft hin zu behalten der Vergangenheit
(letzteres will Krisenmanagement).
Eigentlich ist Politik immer beides, aber die Zusammensetzung hat sich geändert.

Dass du jetzt auch Grammatiklehrer bist ist mal was neues.
Allerdings versteh ich die grammatikalische Kritik nicht.
Wir haben da einen Hauptsatz mit eingeschobenen Nebensatz.
Der Hauptsatz sagt: "Der Trend lässt sich spätestens seit der Finanzkrise feststellen".
Diese Aussage ist grammatikalisch richtig, aber auch semantisch, weil der Trend hier als Zeitraum ordentlich in seinem Verlauf benannt ist.
Der Nebensatz sagt: "dass Politik hauptsächlich Krisenmanagement ist".
Auch hier finde ich nichts zu beanstanden. Statt "ist" hätte der Autor auch "war" sagen können, dann aber wäre der Trend ja nicht korrekt als Verlauf sichtbar geworden.
Also diese Kritik finde ich nicht nur haarspalterisch, sondern auch schlicht falsch.

Ist die Angst vor dem Virus, und damit die Angst vor dem Tod, die in der Pandemie unser wirtschaftliches und soziales Leben lahmgelegt hat, möglicherweise auch ein Ausdruck dieses gestörten Verhältnisses zur Natur?

Nein, die Angst ist nichtnur Ausdruck, sondern Folge.
Gestört ist nicht nur das Verhältnis zur äußeren Natur sondern auch zur inneren.
Die Egoisten nehmen sich zu wichtig.

Moment mal. Die Angst ist Folge von was?
Wir leben in unserer Gesellschaft mit multiplen Gefahren. 60k Menschen verunglücken Jahr für Jahr im eigenen Haushalt. 4-5k verunglücken jedes Jahr im Strassenverkehr. mindestens 10k vergiften sich jedes Jahr in Krankenhäusern an vermeidbaren Infekten. Die Folgen der Luftverschmutzung verursachen an die 100k Tote jedes Jahr und last but not least sterben jedes Jahr 1 Million Menschen in Deutschland.
Das sind alles reale Gefahren, nur diesbezügliche Ängste gab es kaum, und wenn wurden sie eher belächelt von der Mehrheitsgesellschaft.

Mit deinen Worten: Diese Egoisten nehmen sich zu wichtig. Wer ist da eigentlich gemeint? Die Autofahrer, die Mediziner, der Genickbruch-Hocker?
Machst du es dir nicht sehr einfach? Für mich klingt das nicht anders, als die, die vor der Überfremdung warnen, die uns alle umbringen wird. Für die sind alle diejenigen, die kein Problem mit fremden Menschen haben die Egoisten, die Gefährder. Schon mal die eigene Perspektive hinterfragt? Gut gemeint ist eben nicht gut.

Buddha war ein großer Lehrer. Leider warss lange Zeit nur ein Bettelorden.
Das muß sich ändern.
Heißt nicht daß alle Bettler werden sollen, sondern aufhören Sklave von Geld zu sein.
Die Tugend wäre das Zufriedensein mit wenig. Öfter mal Feierabend machen.
Die bürgerliche Ökonomie faselt von ewiger Knappheit.
Kapital ist Vorschuß der Überschuß werden soll,
Kapitalismus ist Geldvermehrung als Selbstzweck, selbst die, welche von sich behaupten, zum Konsum nie auf den Preis achten zu müssen haben nie genug Geld.

Kleiner Versuch in Metaphysik? Steht im Widerspruch zu deinen sonstigen Äußerungen a'la "Worüber man nicht reden kann, soll man schweigen".
Positionen beziehen war ja sonst deine Stärke, aber so ist das nur lächerlich simplifizierend. Darauf noch einen Fassbinder:
"ANGST ESSEN SEELE AUF!"

Ökokom - gleiche Teilhabe für alle

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