"Getretne Hunde bellen laut"

Ich weiß, wie schwierig es ist, bei einer abweichenden Meinung
verstehen zu sollen, was das eigentliche Anliegen des Autors ist,
aber bevor man auf ihn einschlägt, sollte man es wenigstens
versuchen.

Soweit ich Unzicker verstanden habe, geht es ihm ganz wesentlich
darum, bei der Forschung die großen und grundlegenden Fragen der
Physik nicht aus dem Auge zu verlieren. Seine Sorge ist, dass durch
die soziale Dynamik von Gruppen und die Mechanismen der
Forschungsförderung die Möglichkeit, neue Ideen zu entwickeln, immer
geringer wird. Zumal da dafür auch die faktischen Voraussetzungen mit
dem Zugriff auf die Details und die Daten von Experimenten gegeben
sein müssen. Was er tut, ist nicht, die Leistungen der Großen in der
Physik herabzuwürdigen, sondern darauf hinzuweisen, dass diese sich
und ihre Ideen nur als weiteren Schritt auf dem Wege der Erkenntnis
begriffen haben. Die von den Vätern noch deutlich angesprochenen
Fragen ins Bewußtsein zurückzurufen, ist sein Anliegen.

Aufzuzeigen, dass das letzte Wort der physikalischen Theorie noch
nicht gesprochen worden ist, ist übrigens eine wesentliche
Voraussetzung dafür, junge, kluge Menschen für unser Fach zu
interessieren.