Stephan Geue schrieb am 08.01.2024 23:55:
Das sich erfolgreich gegen Aggressionen aus Libyen, aus Jugoslawien oder Serbien, aus dem Irak verteidigt hat.
Das waren alles keine NATO-Aktionen; manche Länder haben mitgemacht, andere nicht.
Es wäre also nicht die NATO, die Russland bedroht, sondern einzelne NATO-Staaten.
Das heißt auch: Es ist nicht die NATO-Mitgliedschaft, die, sagen wir, Polen als Aufmarschgebiet von Weststruppen für Russland gefährlich macht, es wäre Polens Billigung eines solchen Aufmarschs. Es wäre für Russland selbst dann gefährlich, wenn Polen so einen Aufmarsch nur widerwillig duldet.
Der NATO-Beitritt ändert im Verhältnis zwischen Polen und Russland also nichts.
Außer dass Russland einen Gegenangriff der NATO zu fürchten hätte, wenn es Polen angreift; alles Andere bleibt unverändert.
Es ist also nicht die NATO, die Russland gefährdet, sondern dass Russlands Nachbarstaaten sich von Russland abwenden, soweit sie können.
Und das hat mit Russlands agressiver Außenpolitik zu tun. Diese Staaten haben ja geradezu verzweifelt in die NATO reingewollt - offenbar, weil sie Russland als wachsende Bedrohung gesehen haben, und wie man am Ukrainekrieg sieht, hatten sie damit völlig Recht, die Ukraine hat ja Russland überhaupt nicht bedroht.