Und genau diese Art zu denken, wird die Energiewende scheitern lassen

"Tatsächlich werden diese Fragen der Übertragung und Speicherung von Wind- und Sonnenenergie erst viele Jahre nach der Umstellung auf saubere Energie dringlich werden ..."

Diese Fragen beinhalten ganzheitlich gedacht, natürlich auch das Thema Speichermedien. Und ist auch Synonym für den Beginn dieser "Energiewende" - erstmal irgendwie anfangen, und dann gucken ... krank.

Kein Mensch hat in den 80ern gedacht, das die EEs mal zu 100% die Energie liefern sollen. Es wurde als umweltschonende Ergänzung eingeführt, die bei Wind und Sonne etwas Kohlestrom ersetzen kann. Man ging noch nicht mal von 100% EE-Strom aus, geschweige 100% der kompletten Primärenergie. Und so lies man die Leute sich Solarpanels aufs Dach kleben, und in Windpark-Genossenschaften ihre Altersvorsorge anlegen, und nötigte die 4 großen Energiekonzerne, diesen kleinteiligen Zappelstrom irgendwie nutzbar zu machen, vergoldet mit Subventionen. Unser Stromnetz bedarf zu jeder Millisekunde eine Netzfrequenz von 50Hz (+/- 1Hz). Das ist technisch eine hohe Herausfoderung bei stabilen Energielieferanten, allein wegen der sekündlich sich zu- und abschaltenden Verbraucher. Bei unkalkulierbaren Energieliefernaten steigt die Netzinstabilität massiv, und damit die Blackout-Wahrscheinlichkeit. Und wie machte man daher den Zappelstrom nutzbar? Durch wegschmeissen des zu viel produzierten EE-Strom, der aber trotzdem irgendwie bezahlt wurde, durch komplizierte Regelwerke. Und weil das son super Geschäft war, stiegen dann bald auch die 4 großen Energie-Konzerne in das Geschäft ein, mit teuren Großprojekten, wie die Offshore-Windparks. Der im Norden geballt poduzierte Windstrom kann bis heute nicht für Süddeutschland nutzbar gemacht werden, weil die Leitungskapazitäten dafür nicht reichen.

So ein kranker Scheiß kommt dabei raus, wenn ich ohne Plan mit konkreten, überprüfbaren Zwischenschritten, einfach mal los mache. Und das hat sich seit 40 Jahren kein Stück verbessert! Das macht man so nur, mit einem räumlich und zeitlich befristeten Projekt, mit viel viel Geld um theoretische Überlegungen zur Machbarkeit zu checken. Und dann entwickelt man daraus einen Plan, ein Konzept, für das große Ganze das sich genau damit beschäftigt, wie gestalte ich den Übergang vom IST zum SOLL. Aber auch das machte man nicht, sondern wie bereits aus der EE-Überproduktion bekannt, ist der aktuelle "Plan" die fossilen und atomaren Kraftwerke einfach abschalten und mal gucken was passiert - doppelt krank.

Ein ganzheitliches Konzept hätte sich mit der Herstellung und Speicherung gleichrangig von Anfang an beschäftigt. Mit den EEs wären auch neue Netzkonzepte nötig und sinnvoll. Jede über lange Strecken hochtransformierte elektrische Energie hat allein dadurch hohe Verluste. Gerade in Kombination mit EEs können Insellösungen und Insel-Cluster viele dieser Übertragungsverluste reduzieren ... wenn man brauchbare Speichermedien dafür hat. Oder: Anstatt die Hälfte des Offshore-Windstroms durch Abschaltungen immer wieder wegzuschmeißen, hätte eine von Anfang an mitgedachte 2. Nutzung dieses Stroms für Power-to-Gas oder Wasserstoffherstellung den Wirkungsgrad dieser Windparks so erhöht, das die Umwandlungsverluste unerheblich würden - denn 30-40% von ansonsten weggeschmissener Energie ist deutlich mehr als nichts. Abgeschaltete Windräder haben einen Wirkungsgrad von Null.

Dann Solarthermie. Desertec hat man 2011 in die Tonne gekloppt, weil niemand die 10 Mrd-Anfangsinvestition stemmen wollte (war das der alleinige Grund?) - ein Betrag an den heute verabschiedeten Hilfspaketen von 200 Mrd. gemessen, ein Witz. Und es gibt viele weitere, autark und auf Solarthermie basierende lokal nutzbare Möglichkeiten den Anteil fossil hergestellter Wärmeenergie im Sommer, für den Winter nutzbar zu machen mit Salzlöungen in großen unterirdischen Speichern ... etc.

Und, wie gesagt, seit 40 Jahren läuft jetzt dieser try-and-error Versuch, und ganzheitliche Konzepte mit einem Hand in Hand greifenden und moderierten Übergang, konnte ich bis heute nicht erkennen. Ein Eldorado für Lobbyisten aller coleur.