Ihr PV-Inselnetz müsste mit Redundanz X ausgelegt werden. Sie wollen doch nicht behaupten, dass im Winter ähnliche Erträge zu erwarten sind. In DE gibt es keinen Zwangs zum Netzanschluss bei Strom, anders als bei Wasser. Wäre das kostengünstiger, würden die Inseln Überfall aus dem Boden ploppen. Nur tun sie dies nicht.
Redundanz ist doch vorhanden. Bei 10kwh täglichem Verbrauch sind 15kwp und ein 3-Tagesspeicher ausreichend. Wenn sie das anzweifeln belegen sie bitte woher sie ihre Zahlen haben. Nur mal so zum Vergleich: eine 15kwp-Anlage produziert im Jahr 15.000kwh, verbraucht werden aber "nur" 3.650kwh. Eine 15kwp-Anlage produziert im Schnitt im Winter 15kwh täglich. Zusammen mit einem 3-Tages-Akku reicht das um selbst durch den dunklen Dezember zu kommen.
Warum keiner Inselsysteme baut? Aus mehreren Gründen:
1. Kostenfaktor: Einspeisung gibt eine Vergütung. Diese entfällt bei einem Inselsystem. Im obigen Beispiel würde eine angeschlossene Anlage ca. 770€/Jahr an Vergütung bringen.
2. Ideologie: Wenn ich auf einen Anschluss und die Vergütung verzichte werden 11.000kwh/Jahr nicht genutzt. Das finden Umweltbewusste meist nicht so pralle.
3. Kostenfaktor: Eine Inselanlage muss dank großem Akku und dank großer PV erstmal anfangsfinanziert werden. Und da überzeugt eine kleinere Anlage, da für die letzten 10% Autarkie mehr als 50% der Gesamtkosten aufgewendet werden müssen.
Das sollte erstmal reichen als Begründungen oder? Dazu käme natürlich noch, dass man erstmal den Platz für 15kwp braucht und viele andere Kleinigkeiten.
Sie führen Natrium-Ionenspeicher an. Eine Technologie, welche es noch nicht zur Marktreife geschafft hat, zumindest nicht ohne das inhärente Problem der Zyklenfestigkeit bei hoher Entladungstiefe in den Griff zu bekommen. CATL behauptet das im industriellen Maßstab zu können, nur hat die Weltöffentlichkeit IRC bis dato keine einzige Zelle gesehen, nicht mal einen Prototypen, der großtechnisch gefertigt wurde. Hier auf TP wurde der Produktionsstart IRC für Herbst 23 angekündigt. Ich habe recherchiert. Vor ein paar Monaten gab es einen Hype, seitdem nicht viel neues. Die aktuellen Na-Speicher werden IRC für Netzstabilisierung verwendet, d.h. werden nur geringfügig entladen und wieder geladen.
Ja klar. Sind nur ein Hirngespinnst, diese Natrium-Akkus... Das dafür Fabriken gebaut werden kann gar nicht sein, das ist alles nur Fantasie von diesem Startup CATL.
Die wollen bestimmt nur Investorengelder damit anlocken. Ist das echt ihre Argumentation hier?
Es ist tatsächlich relativ egal, welche Zellchemie Sie betrachten. Auch bei der Zebrabatterie, welche ja darauf ausgelegt ist ohne seltene Erden auszukommen, werden eine oder mehrere Weltjahresproduktionen diverser Rohstoffe benötigt.
Sie scheinen es nicht verstehen zu wollen: Natriumakkus sind Rohstoffe weltweit im Überfluss vorhanden, für LFP-Akkus (Lithium und Eisen) sind ebenfalls Rohstoffe im Überfluss vorhanden, aber lokaler begrenzter. Da mit Bolivien und Argentinien aber zwei Demokratien über die größten Vorkommen verfügen (gefolgt von Australien und Chile - ebenfalls Demokratien) ist die Versorgung mit selbigen sicherer als die von fossilen Energieträgern, wo Autokratien wie Russland undVenezuela und Monarchien wie Katar, Saudi Arabien etc. den Ton angeben.
Und nochmal: Wenn es sich rentieren würde, gäbe es Investitionen.
Gibt es doch bereits. PV-Anlagen boomen weltweit, Gigafactorys schießen weltweit aus dem Boden. CATL baut Fabriken für Natrium-Akkus nicht aus Spaß.