An Kernfusion wird seit 1951 geforscht, es fließen jährlich mehr als 6 Milliarden Euro an Steuergeldern rein (global, 2023). Bis jetzt steht kein einziges Fusionskraftwerk, das Strom ins Netz speist. Und eines, das wettbewerbsfähig einspeist, ist weit entfernt.
Ein mittelgroßes Land hat im Jahr 2000 mal eine regressive Einspeisevergütung für Solarenergie beschlossen. Damals kostete Photovoltaik 7€ pro Watt installierter Leistung und war nicht wettbewerbsfähig. 23 Jahre später ist der Preis auf 0,20€ gesunken, 30-mal billiger, und mehr als wettbewerbsfähig.
Wenn du für Thorium rootest, schau nach Indien. Dort gibt es schon seit Jahrzehnten eine Strategie, die auf Thorium abzielt, und die auch jährlich mit Milliarden gefördert wird. Der Versuchsreaktor wird seit 2004 gebaut, sollte 2010 fertig werden, ist es aber immer noch nicht. Bis das Ding fertig wird, wird er über 2 Milliarden gekostet haben und dann kommen 500MW Leistung raus – Das komplette Kernernergieprogramm Indiens produziert nach 5 Jahrzehnten Investment nur 3% der Energie des Landes.
https://www.theindiaforum.in/article/problems-prototype-fast-breeder-reactor
Parallel hatte Indien eine Solarenergiestrategie, für 2022 waren 20GW Kapazität geplant, die wurden schon 2018 erreicht, mittlerweile sind es 60GW. 2023 hat Indien schon doppelt so viel Solarstrom wie Atomstrom produziert, Tendenz stark steigend.
Ab und an kommt's mir vor als hätte die Kernkraftbefürworterfraktion die letzten 2 Jahrzehnte ihre Augen verschlossen, um die Entwicklungen im Bereich der Erneuerbaren nicht sehen zu müssen.