Zur gleichen Zeit bohrt im Frühjahr 2023 im niederösterreichischen Groß-Enzersdorf der halbstaatliche Energiekonzern OMV ein 5.000 Meter tiefes Loch neben einem Naturschutzgebiet. Nur um mal nachzuschauen. Niemand habe die Absicht, Fracking zu betreiben, erklären die Verantwortlichen. Aber wenn man mit ein bisschen Glück Gas findet, dann sei ja nichts Schlimmes passiert.
Wer so agiert, glaubt an keine Energiewende, der hält das – volkstümlich ausgedrückt – für einen Schmäh.
Also, Österreich möchte bis zum Jahr 2040 energieautark werden. Dieses Ziel kann ich gut verstehen, zumal es sich dabei um eine zentrale Aufgabe eines Nationalstaates handelt, denn eine sichere, stabile (24/7) und kostengünstige Energieversorgung ist für eine Industrienation unabdingbar.
Was ich aber nicht verstehe ist, wie man angesichts der in Deutschland offenkundig auf der ganzen Länge total gescheiterten Energiewende und den konsekutiv hervorgerufenen katastrophalen Auswirkungen auf den Industriestandort Deutschland und dessen Einwohner, heute tatsächlich noch den "Schmäh" glauben kann, dass man dieses Ziel jemals alleinig mit "Erneuerbaren Energien" erreichen können wird.
Zumal sich auch die Erneuerbaren, bzw. besser die regenerativen Energien, auch sehr negativ auf unsere Umwelt auswirken können. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn man die Erneuerbaren in einem großindustriellen Maststab auf- und ausbauen muss. Aber genau das ist notwendig, wenn man tatsächlich daran denkt den Energiehunger einer Industrienation mit Erneuerbaren zu decken. Zu allem Übel brauchen die Erneuerbaren zusätzlich gigantische Energiespeicher, die man - auch wohlwollend betrachtet - niemals als "grüne" Technologie bezeichnen können wird, da auch sie große Eingriffe in die Natur verursachen und da Energiespeicher gleichzeitig, in Bezug auf die CO2-Bilanz, den Vorteil der Erneuerbaren gegenüber Pipeline-Erdgas erheblich schmälern. Ebenso kann man doch, den gegenüber konventionellen Kraftwerken weitaus höheren Ressourcen- und Landschaftsverbrauch der Erneuerbaren (insbesondere PV und Wind), bei der Abwägung der Möglichkeiten der Energiegewinnung nicht einfach außer acht lassen.
Wer das nicht glauben will, dem empfehle ich eine Fahrt durch das Burgenland, dessen landschaftliche Schönheit durch eine Vielzahl von Windrädern und Windparks komplett ruiniert wurde. Im Vergleich zu dem Desaster, das der Ausbau der Windenergie im Burgenland angerichtet hat, erscheint mir selbst Fracking im Wiener Becken die weitaus umweltverträglichere Alternative zu sein, denn in Österreich gefördertes Fracking-Gas hat sicherlich eine wesentlich bessere Umwelt- und CO2-Bilanz als LNG-Gas aus Übersee, welches das jetzt nicht mehr direkt per Pipeline aus Russland gelieferte Erdgas ersetzt.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (24.11.2023 11:40).