Ansicht umschalten
Avatar von Keppla
  • Keppla

mehr als 1000 Beiträge seit 21.05.2002

Und wieder der gleiche Hysterische Bullshit

> Autorinnen [beginnen sich ] zu fragen, wo eigentlich die neuen
> Atheistinnen bleiben. Gibt es sie nicht, oder sind sie im
> Abseits der Medienaufmerksamkeit sehr wohl existent?

Wie wär's wenn die mal nicht sich, oder, wenn sie es laut tun, eher
das Publikum, sondern die Frauen zu fragen?

"Was ist dein Grund, nach allem, was man weis, kontrafaktisch von
einem unsichtbaren Freund auszugehen?"

"Bitte erläutere doch mal, warum verdünnter Traubenzucker die
Krankheit heilt?"

"Was genau ist der Wirkmechanismus von dem Reiki auf das du so
schwörst? Oder, wenn der unbekannt ist (völlig ok), was für Daten
haben wir, die auf eine Wirkung hindeuten?"

Die Antwort, so unangenehm sie sein mag ist bei gläubigen Frauen
überwiegend: "ich glaub's halt, lass mir doch meine irrationalität,
zerstöre mein wohlgefühl nicht durch Fragen". Gibt der Artikel sogar
zu, auch wenn es sofort unter den Tisch fallen gelassen wird:

> Zunächst einmal seien Frauen grundsätzlich gläubiger - eine Auskunft,
> die statistisch belegbar ist.

Was dann eben leider auch die Grundannahme kaputtmacht, auf die der
"Mangel" fusst:

> Wenn alle Menschen grundsätzlich gleich sind und wenn es ungefähr
> genauso viele Männer wie Frauen auf der Welt gibt

Sie sind halt eben nicht gleich, und das muss gar nicht ich oder
irgendwer behaupten, das behauptet der Autor sogar selbst (siehe
oben).

Aber, weil nicht sein kann, was nicht sein darf, sind sie halt doch
eigentlich gleich, aber ein Fluch zwingt sie dazu, anders zu sein:
die Sozioökonomie.

> "Frauen, die nach wie vor die Hauptverantwortung für das Familienleben
> trügen, hätten oft gar keine Wahl, als die Unterstützung durch
> religiöse Hilfsangebote [zu sichern]"

Von der ewig unhinterfragten "Hauptverantwortung" (40h arbeiten zum
durchfüttern ist wohl Verwantwortungslos, was?) das würde bedeuten,
dass Frauen ohne Familie nicht signifikant gläubiger wären, was aber
eben nicht so ist.

Ebenso sind Frauen im Schnitt auch auch gläubiger, was komplett
unorganisierten Glauben angeht: Globuli, Esotherik etc.

(Interessant nicht nur dazu:
http://www.youtube.com/watch?v=JYx2bRXiE_I)

Also, wie wäre es mal mit der Konsequenz: "gläubige Frauen, hört auf
mit dem Selbstbetrug, benehmt euch rational, werdet Erwachsen?"

Geht nicht, an Frauen legt der Autor selbstverständlich keine
Maßstäbe an wie an Erwachsene, daher muss schnell eine Theorie her,
warum das Kind denn nicht dumm, sondern nur der Lehrer gemein ist.

Und, wie immer bei der angeblichen Benachteiligung gibt es keine
Verschwörungstheorie, die nicht dumm genug ist, solange sie irgendwie
den Männern die schuld gibt:

"Die Atheisten sind alle Sexisten und benachteiligen mich
schröcklich!!einself!!11".

Zum einen: Wie um alles in der Welt hat das was damit zu tun, ob man
an Gott glaubt oder nicht? Wenn Dawkins, Hitchens, Pratchett und
Adams persönlich morgen vor meiner Tür stünden und mich einen Idioten
schimpfen, wäre meine Konsequenz doch nicht "...also existiert Gott!"
(ok, zugegeben, dass Hitchens und Adams wiederauferstanden sind, WÄRE
ein Punkt...).

Wenn das Weibliche Verständnis von Atheismus ist, dass es sich dabei
primär um eine Community handelt, und nicht um eine Auffassung, dann
ist es echt nicht verwunderlich, dass es weniger weiblichen Atheisten
gibt.

Zum anderen: wer mal wissen will, was "Dawkins hat eine Schlechte
Figur gemacht" heissen soll, suche mal nach "elevatorgate". Dawkins
hat es gewagt, einer Hysterikerin zu sagen, dass, wenn sie jemand in
einem Fahrstuhl fragt, ob sie mit ihm essen geht, das etwas komplett
anderes ist als eine Vergewaltigung. Das #Aufkreischen liess
selbstverständlich nicht auf sich warten.

> Zweitens habe der Sexismus in glaubenskritischen Zirkeln genau so
> einen großen Einfluss wie in der Restgesellschaft.

Da es in Restgesellschaft durchaus 50:50-Verteilungen gibt, oder
größere, ist dieses Argument offensichtlich Müll. Damit es gilt,
müssten die Atheisten _sexistischer_ sein, der "genau so große
Einfluss" reicht ja nichtmal, um die Frauen aus den Bereichen
rauszuhalten, wo sie nicht in der Minderheit sind, wie beispielsweise
Erziehung, Universitäten, Geisteswissenschaften (!)...

Und wieder: wer jemanden brauchst, der was Vorglaubt, ist bei den
Atheisten einfach mal nicht richtig aufgehoben.

Aber das war alles noch nicht idiotisch genug. Die Krone folgt mit...

> Ein recht offensichtlicher Aspekt fehlt bei Chemaly.
> Atheistinnen sind Atheisten doch mit hoher Wahrscheinlichkeit
> auch deswegen unangenehm, weil mit dem Glauben an den männlichen
> Gott allzu leicht der Glaube an den Mann verloren geht.

Ja, klar. Atheisten sind nur eine Verschwörung, um dafür zu sorgen,
dass Frauen einer Männerzentrische Religion huldigen. Es ist
"offensichtlich"!

Sorry, aber ist es überhaupt technisch möglicher, krudere Theorien zu
entwickeln?

Lieber Herr Hammerschmitt: wenn Frauen wirklich so unfähig sind, wie
sie es darstellen, selbst bei so simplen Dingen wie der Nichtexistenz
von unsichtbaren Freunden des Papstes eine Meinung zu bilden, ohne
sofort hirnlos zum Alphamännchen aufzuschauen, ob die Meinung denn
die Richtige ist, wäre es kein Wunder, dass es keine Atheistinnen
gibt.

Ich denke aber doch, dass das nur ihr Frauenbild ist, und die
Realität weniger Romantisch ist: auch Frauen können dumm sein.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten