Ervin Peters schrieb am 21. November 2004 0:05
> > Weiteres Wissen anhäufen?
> Weil Wissen auf Wissen basiert ist das eine logische KOnsequenz.
Wenn das zu Selbszweck verkommt nützt das gar nichts. Deshalb
argumentier ich hier gegen eine Glorifizierung des Wissens, wie es
auch im FP6 geschehen ist. Wissen ist eine notwendige Ausgangsbasis -
mehr nicht. Wenn man etwas erreichen will, muss man trotzdem sich auf
den Weg machen.
> > Die Gewinnung von "Knowledge" ist die Transformation von
> > Steuergeldern in Wissen.
> Nein, man nennt es 'Lernen'.
Woher kommen die Finanzen für das Lernen?
> Es kann was mit Steuergeldern zu tun haben, muß es aber nicht.
> Es kann was mit Geld zu tun haben, muß es aber nicht.
Ohne Moos ist auch in der Wissenschaft nichts los. Technologie
bedeutet "Wissen kostet Geld".
> Traditionell ist das Lernen oder die Gewinnung von Knowledge durch
> einen Problemlösungswunsch motiviert, durch Unzufriedenheit oder so
> was wie Neugier und Spieltrieb, i.d.R nicht managebar und sehr
> individuell. Das gewonnene Wissen ist im höchsten Maße subjektiv und
> an den Wissenden gebunden.
eben
> > Was in den Überschriften des FP6 fehlt ist die Innovation
> Innivation ist das Voranschreiten bei der Lösung von Problemen, oder
> das Verbessern von Bestehnendem, damit nur die Beschreibung der
> Gewinnung von Wissen und der Anwendung des Gewonnenen
Innovation im engeren Sinn, ist die Anwendung des Gewonnenen. Die
Gewinnung von Wissen ist "Forschung".
> > Wissensaustausch reicht nicht.
> Wissensaustausch ist essenziell,
natürlich. Aber es ist nur eine notwendige aber keine hinreichende
Voraussetzung. Diesen Unterschied scheinen die meisten
Wissenschaftspolitiker nicht zu sehen. Wenn man einen
Wissensaustausch initiiert hat, kann man sich noch lange nicht im
Sessel zurücklehnen. Die eigentliche Arbeit hat erst begonnen.
> Was bringt einem Aidskranken in Afrika ein Medikament, daß in seinem
> Land für Ihn und seine kranken Mitmenschen nicht produziert werden
> kann, weil die WTO und die Weltbank ihre Hiflszahlungen an ein
> vebindliches Patentrecht und dessen Einhaltung in diesem Land knüpft?
Das sind wissenschaftspolitische Scheinprobleme. Wenn es das
Medikament nicht gäbe, gäbe es auch nichts zu verteilen. Das ist eine
Frage der Wirtschafts- und Aussenpolitik.
>
> > Das Wissen soll ja nicht weggegeben
> es kann nicht 'weg'gegeben werden. Du meinst wohl:
> weitergegeben.
> > werden.).
> Warum nicht?
Die Wertschöüfung findet erst statt, wenn man aus der Idee etwas
macht. Ideen alleine sind wertlos. Die Umsetzung ist das
Entscheidende. Den Denkfehler: "Die Idee hat einen Wert an sich"
machen sogar viele Erfinder. Eine Idee hat nur dann einen Wert, wenn
sie auch umgesetzt wird.
> Die Weitergabe von Wissen ermöglicht es auch andere innovativ zu sein
> und Ihre Situation zu verbessern.
Tja, weshalb sollte Europa in Wissen investieren, damit andere damit
innovativ sind?????
> > Innvation ist die Transformation von Wissen in Geld und Wohlstand.
> Auch hier ist der Bezug zum Geld falsch, Innovation ist die Anwendung
> von Wissen zur Verbesserung der Situation, mit Geld kann, aber muß es
> nicht, etwas zu tun haben.
Eine Verbesserung der Situation kann man sehr wohl in Geld bewerten.
>
> > Wissen alleine bringt gar nichts.
> Wissen alleine ausserhalb der Menschen die es anwenden? - das bringt
> wirklich nichts.
> > Das Wissen wird vielleicht veröffentlicht,
> Das ist ein wesentlicher Schritt zur Innovation und Evolution
Wiederum: Man darf notwendige und hinreichende Bedingungen nicht
verwechseln.
> Die logische Konsequenz daraus ist, das die innovationen in
> Wirklichkeit gar keine sind, weil die Menschen hier sie nicht
> brauchen.
Oder nicht umsetzen wollen.
>Oder andersherum: Die Lösungen, die die Anwendung des
> gewonnenen Wissens liefert, löst die akuten und wichtigen Probleme
> nicht.
In der Ingenieurskunst nennt man diese Art der Innovation
"Featuritis". Sehr schön ist das bei den Mobilfunkgesellschaten zu
beobachten, die innovative Dienste starten, die keiner braucht.
> > Will man aus Wissen eine Innovation machen, muss man diejenigen, die
> > das Wissen auch haben dazu ermutigen, es auch umzusetzen.
> Mit einem ausufernden Patentsystem und den schmarotzenden Menschen
> des Patentrechs ermutigt man niemanden.
Ja und Nein. Ohne Patentrecht sind Importe aus Billiglohnländern
sowieso billiger. Hier gilt es eine sinnvolle Balance zu finden.
Charly
> > Weiteres Wissen anhäufen?
> Weil Wissen auf Wissen basiert ist das eine logische KOnsequenz.
Wenn das zu Selbszweck verkommt nützt das gar nichts. Deshalb
argumentier ich hier gegen eine Glorifizierung des Wissens, wie es
auch im FP6 geschehen ist. Wissen ist eine notwendige Ausgangsbasis -
mehr nicht. Wenn man etwas erreichen will, muss man trotzdem sich auf
den Weg machen.
> > Die Gewinnung von "Knowledge" ist die Transformation von
> > Steuergeldern in Wissen.
> Nein, man nennt es 'Lernen'.
Woher kommen die Finanzen für das Lernen?
> Es kann was mit Steuergeldern zu tun haben, muß es aber nicht.
> Es kann was mit Geld zu tun haben, muß es aber nicht.
Ohne Moos ist auch in der Wissenschaft nichts los. Technologie
bedeutet "Wissen kostet Geld".
> Traditionell ist das Lernen oder die Gewinnung von Knowledge durch
> einen Problemlösungswunsch motiviert, durch Unzufriedenheit oder so
> was wie Neugier und Spieltrieb, i.d.R nicht managebar und sehr
> individuell. Das gewonnene Wissen ist im höchsten Maße subjektiv und
> an den Wissenden gebunden.
eben
> > Was in den Überschriften des FP6 fehlt ist die Innovation
> Innivation ist das Voranschreiten bei der Lösung von Problemen, oder
> das Verbessern von Bestehnendem, damit nur die Beschreibung der
> Gewinnung von Wissen und der Anwendung des Gewonnenen
Innovation im engeren Sinn, ist die Anwendung des Gewonnenen. Die
Gewinnung von Wissen ist "Forschung".
> > Wissensaustausch reicht nicht.
> Wissensaustausch ist essenziell,
natürlich. Aber es ist nur eine notwendige aber keine hinreichende
Voraussetzung. Diesen Unterschied scheinen die meisten
Wissenschaftspolitiker nicht zu sehen. Wenn man einen
Wissensaustausch initiiert hat, kann man sich noch lange nicht im
Sessel zurücklehnen. Die eigentliche Arbeit hat erst begonnen.
> Was bringt einem Aidskranken in Afrika ein Medikament, daß in seinem
> Land für Ihn und seine kranken Mitmenschen nicht produziert werden
> kann, weil die WTO und die Weltbank ihre Hiflszahlungen an ein
> vebindliches Patentrecht und dessen Einhaltung in diesem Land knüpft?
Das sind wissenschaftspolitische Scheinprobleme. Wenn es das
Medikament nicht gäbe, gäbe es auch nichts zu verteilen. Das ist eine
Frage der Wirtschafts- und Aussenpolitik.
>
> > Das Wissen soll ja nicht weggegeben
> es kann nicht 'weg'gegeben werden. Du meinst wohl:
> weitergegeben.
> > werden.).
> Warum nicht?
Die Wertschöüfung findet erst statt, wenn man aus der Idee etwas
macht. Ideen alleine sind wertlos. Die Umsetzung ist das
Entscheidende. Den Denkfehler: "Die Idee hat einen Wert an sich"
machen sogar viele Erfinder. Eine Idee hat nur dann einen Wert, wenn
sie auch umgesetzt wird.
> Die Weitergabe von Wissen ermöglicht es auch andere innovativ zu sein
> und Ihre Situation zu verbessern.
Tja, weshalb sollte Europa in Wissen investieren, damit andere damit
innovativ sind?????
> > Innvation ist die Transformation von Wissen in Geld und Wohlstand.
> Auch hier ist der Bezug zum Geld falsch, Innovation ist die Anwendung
> von Wissen zur Verbesserung der Situation, mit Geld kann, aber muß es
> nicht, etwas zu tun haben.
Eine Verbesserung der Situation kann man sehr wohl in Geld bewerten.
>
> > Wissen alleine bringt gar nichts.
> Wissen alleine ausserhalb der Menschen die es anwenden? - das bringt
> wirklich nichts.
> > Das Wissen wird vielleicht veröffentlicht,
> Das ist ein wesentlicher Schritt zur Innovation und Evolution
Wiederum: Man darf notwendige und hinreichende Bedingungen nicht
verwechseln.
> Die logische Konsequenz daraus ist, das die innovationen in
> Wirklichkeit gar keine sind, weil die Menschen hier sie nicht
> brauchen.
Oder nicht umsetzen wollen.
>Oder andersherum: Die Lösungen, die die Anwendung des
> gewonnenen Wissens liefert, löst die akuten und wichtigen Probleme
> nicht.
In der Ingenieurskunst nennt man diese Art der Innovation
"Featuritis". Sehr schön ist das bei den Mobilfunkgesellschaten zu
beobachten, die innovative Dienste starten, die keiner braucht.
> > Will man aus Wissen eine Innovation machen, muss man diejenigen, die
> > das Wissen auch haben dazu ermutigen, es auch umzusetzen.
> Mit einem ausufernden Patentsystem und den schmarotzenden Menschen
> des Patentrechs ermutigt man niemanden.
Ja und Nein. Ohne Patentrecht sind Importe aus Billiglohnländern
sowieso billiger. Hier gilt es eine sinnvolle Balance zu finden.
Charly