Noch mehr Krieg?

Die Hiobsbotschaften nehmen zu. Die westlichen Demokratien verspielen in einem atemberaubenden Tempo ihre Glaubwürdigkeit und erfahren dabei oft genug mediale Unterstützung, die die Regierenden, wie am Beispiel der BBC durch die Androhung von Kürzungen erreichen oder, wie etwa bei den Ö/R, durch das das Bereitstellen eines Selbstbedienungsladens.
Selbst die geheime Hoffnung, dass Frauen in der Politik nicht komplett versagen könnten, weil sie aus mütterlicher Vorsorge für suizidale Tendenzen und bellizistische Lösungs nicht sonderlich empfänglich seien, hat sich mittlerweile nicht nur durch Frau Thatcher angedeutet und wird von Ms. Truss getoppt, sondern ist etwa, um im Heimischen zu bleiben, mit der lauten Rüstungs-Lobbydame von der fdp, der deutschen EU-Anführerin, oder auch der Chefdiplomatin des Bundeskanzlers erledigt.
Wer etwa auf Deeskalation und Friedensbemühungen im Ukraine-Krieg durch das Auswärtige Amt gehofft hatte, bekommt stattdessen Deindustrialisierung und Massenarmut. Das ist im Königreich nicht anders.
So wird Johnson nachgesagt, er habe Friedensbemühungen in Kiew aktiv verhindert, seine Nachfolgerin klingt noch radikaler.
In Großbritannien ist die Medienlandschaft kein regierungsaffiner Einheitsbrei. Die Tories selbst sind gespalten, weil nicht alle der Vernunft den Rücken gekehrt haben, aber mit einer ähnlich manipulativen, kriegsaffinen und russophoben Strategie wie etwa hier lässt sich auch dort punkten. Ob das bereits einsetzende Elend zu Konsequenzen für die neue "blecherne" Lady führt, ist nicht ausgemacht, denn Labour ist wie die SPD bei uns zu einem Vasallenverein US-Amerikanischer Interessen degeneriert - nicht ganz so offensichtlich, wie die Grünen hier, aber auch dort ist das "Pudel-Syndrom" Blairs nach wie vor auschlaggebend.
Die Befürworter der absurden, selbstzerstörerisch-grotesken Sanktionspolitik, die momentan nur Moskau und Washington zu nützen scheint, hat mit L. Truss eine weitere hardcore Unterstützerin in ihren Reihen.