Wie wir wissen, haben wir in Deutschland ein staatliches Zwangsrentensystem, welches bereits von Adenauer gegen den Willen Erhards sturmreif ge- und zerschossen wurde und seit Jahrzehnten nicht mehr funktioniert, d.h. das Umlagesystem führt zu extrem niedrigen Renten, seitdem wird aus dem allgemeinen Steueraufkommen massiv subventioniert, mit ständig steigendem Steueranteil an den Renten. Dennoch ist die Staatsrente lächerlich, das System funktioniert nicht: Es konnte überhaupt nur zu Zeiten Bismarcks funktionieren, als die Zahl der Einzahler sehr hoch war, die Zahl der Rentenempfänger sehr niedrig und die Rentenbezugsdauer sehr kurz. Nichts davon ist heute noch existent.
Was hat das mit Aktien zu tun? Eine ganze Menge.
In Aktien investieren kann aktuell nur derjenige, der nach ABZUG seiner zwangsstaatlichen Rentenbeiträge (aktuell 18,6% des Einkommens) überhaupt noch Geld übrig hat, um es in Aktien anzulegen.
Auf arme Menschen trift dies aber nicht zu. Es ist damit armen Menschen quasi unmöglich, ihre Alterssicherung mit Wertpapieren zu machen. Allein das ist ein Skandal.
Aber der Skandal wird noch größer: Langfristig sind Aktien ein gutes Geschäft und ideal für die Altersvorsorge. Neben einem Eigenheim in das sich der Staat nicht einmischt natürlich.
Aber der Geringverdiener kann nicht. Er muß 18,6% seines Einkommens (so einen Unsinn wie "Arbeitnehmeranteil" und "Arbeitgeberanteil" gibt es nicht, es ist alles DEIN Gehalt) in die Zwangsrente einzahlen um am Ende vom Tag vom Staat lächerliche Summen als Pseudorente zu erhalten.
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Wie stünde sich denn, sagen wir ein Geringverdiener mit nur 30k Superbrutto p.a. wenn er die 18,6% seines Einkommens in Aktien anlegen dürfte, anstatt sie an den nichtsnutzigen Staat zwangszuzahlen? Das sind immerhin 465€ pro Monat.
Gut, nach 40 Berufsjahren wäre er Millionär bei einer angenommenen Rendite von 6% was mit konservativen Wertpapieren (DAX-Fond) absolut über den langen Zeitraum realistisch ist. Ich sag ja nicht daß unser Geringverdiener zockt mit Warentermin und Schiffsanleihen. Ganz konservativ, is ja schließlich für die Rente. In meinem Rechenbeispiel gehe ich von 1000€ Startkapital aus und einer jährlichen Dynamisierung der Sparrate um 1%, was realistisch ist für die im Berufsleben von Geringverdienern erzielbaren Gehaltssteigerungen. Ach ja, wenn unser Geringverdiener mit 65 in Rente geht statt mit 60, hat er übrigens 1,4 Mio.
Und dann wirds richtig heiß: Wie lange lebt denn ein 60-Jähriger noch? Im reichsten deutschen Bundesstaat, also Baden-Württemberg liegt die statistische Lebenserwarung für Männer bei 79 Jahren. Überall sonst ist sie niedriger. Und bitte: Bei Geringverdienern (und von denen reden wir hier!) ist sie noch deutlich niedriger, auch in BaWü. Also die Rentenbezugsdauer wird nur selten 20 Jahre überschreiten, noch seltener 25. Aber rechnen wir ruhig mit 25 Jahren. Da kann sich unser Geringverdiener eine Jahresrente von 40k gönnen, von seiner Million. Und stimmt das? Nein, natürlich nicht. Denn der Rentner greift im Moment des Renteneintritts natürlich seinen Kapitalstock an. Aber aber der Rest den er von seinem Kapital noch lange Zeit hat, den kann er weiter investieren und der verzinst sich auch weiter. Was brutto für netto bedeutet, er kann sich eine deutlich höhere Rente auszahlen, eher 45k p.a.
Rechnen sie das statt 40 mit 45 Jahren Ansparzeit, dann haben sie 1,4 Mio für die Restlebenszeit 65 plus X. Dann ist die Rente halt noch deutlich höher. Costa Concordia-Kreuzfahrtschiff wir kommen. Kreuzfahrten sind teuer. Aber der Geringverdiener kann es sich leisten. Seine Rente ist gut. Is ja auch Marktwirtschaft und nicht Staat.
Ach ja: In keinem Fall erleidet unser Geringverdiener einen Wohlstandsverlust, wenn er in Rente geht.
Das war jetzt erst mal das kleine Beispiel, das gilt natürlich für höhere Gehälter um so mehr. Und bitte, die 18,6% des Einkommens als Rentenbeitrag sind ja vom deutschen Staat so erzwungen, ist ja ökonomisch in keinster Weise sinnvoll, je höher das Einkommen ist, desto niedriger kann der Prozentsatz ausfallen, was man für die Rente investiert. Das können auch 14 oder 10% sein. Und das gilt umgekehrt GENAUSO: Ein Supergeringverdiener, also die arme Sau muß einen HÖHEREN Prozentsatz ihres Einkommens fürs Alter zurücklegen, das können auch 20% sein.
Meine kapitalgedeckte Rente hat noch viele weitere Vorzüge: Beim Geringverdiener nahm ich ja an, daß er mit 20 anfängt zu arbeiten und dies dann 40 bzw. 45 Jahre konsekutiv durchzieht, also das was man eine idealtypische Erwerbsbiographie nennt.
Was ist, wenn das jetzt aber nicht stimmt? Z.B. die Ausbildungsdauer länger ist als bis 20, sagen wir bis 25 bei einem Studenten dann Absolventen, er also später ins Berufsleben einsteigt und weniger Investitionsjahre bis zum Rentenbeginn hat? Kein Thema, der ist kein Geringverdiener (sollte er nicht sein, sonst wars Studium für die Tonne), die ihm fehlenden Jahre kann er durch höhere Invests aus seinem höheren Gehalt ausgleichen, evtl. arbeitet er später auch ein paar Jahre länger, muß ja nicht mit 60/65 in Rente gehen, wenn er nicht will. Wer länger arbeiten will, denn werde ich davon nicht abhalten.
Und es wird noch besser: Arbeitslosigkeit oder auch Nichterwerbstätigkeit. Kann passieren. Völlig normal. Marktwirtschaft. Der Witz ist: Mit der aktuellen Staatsrente kriegt man für Jahre in denen man nicht arbeitet, auch keine Rentenpunkte. Mit Wertpapieren ist das etwas anders, die verzinsen sich nämlich auch dann noch weiter, wenn man nicht monatlich weiter investiert. Natürlich geringer, aber es ist kein total loss so wie beim Staat.
Und es wird noch viel, viel besser. Man könnte sich überlegen, bei der Geburt eines Kindes mit der kapitalgedeckten Rente anzufangen. Das Startkapital eines jeden Säuglings ist 0, aber jeder von uns stirbt und das hoffentlich in hohem Alter bei bei guter Gesundheit sanft entschlafen oder bei gutem Beischlaf. Es ist daher im Höchstmaß emotional wie rational, wenn ich im Kreißsaal an den Friedhof denke. Sagen wir nur 5€ pro Monat ab Geburt in die kapitalgedeckte Rente. Da ist dann mit 18 Jahren schon ein kleiner Kapitalstock da. Nicht viel. Aber ein Anfang. Und es bleibt jedermann unbenommen, für sein Kind mehr als 5€ pro Monat aber das muß ich den glücklichen Eltern nicht erklären.
Geht noch einer? Aber HALLO geht noch einer. Und der hat es wirklich in sich. Wenn man die Rente kapitalbasiert macht, dann investiert unser Mensch natürlich in Unternehmen. Bleiben wir zuerst mal einfach, der investiert ganz lahmarschig in einen DAX-Fond. Lebt in Deutschland, arbeitet in Deutschland, investiert prädominant in deutsche Unternehmen. Was passiert? Unser Renteninvestor bekommt ein INTERESSE daran, daß es deutschen Unternehmen gut geht. Denn in die hat er investiert. Und nur wenn es diesen Unternehmen gut geht, hat er später eine gute Rente. D.h. also unser Investor wird sich politisch dafür stark machen, daß deutsche Unternehmen nicht vom Staat gegängelt, gestört, geschröpft, behindert, verbotiert, reguliert werden. Denn je weniger das der Fall ist, desto besser ist seine Rente. Und den Unternehmen gehts auch gut, danke, da stimmt die Performanz. Vivat floreat, crescat. Und ist es nicht so, daß eine florierende Ökonomie genau die Arbeitsplätze schafft, die auch eine nachwachsende Generation mit Gewinn besetzen kann? Mich deucht, mein System ist nachhaltig. DAS ist der reale Generationenvertrag obwohl nie ein solcher geschlossen wurde.
Und derartige Dinge denke ich mir nicht aus, da betrachte ich nur die Nationalökonomien von Taiwan, Südkorea oder Japan. Wo ein Großteil der Menschen ihre Altersversorgung in nationalen Unternehmen angelegt hat. Und der Südkoreaner stellt sich mit seinen Renteninvests in Samsung, Doosan, Hyundai so schlecht nicht. Die sind ja ned wirklich arm dort. Die haben nur Geld.
Und dieses Spiel können wir von Vorstellungen der Volkswirtschaft respektive der Nationalökonomie auch gerne entkoppeln , es international, transnational & global machen. Unser Renteninvestor mag in Deutschland leben & arbeiten, aber natürlich kann er auch Aktien von Apple, Samsung oder Honda kaufen, es muß nicht immer Siemens sein. Dann bekommt unser Investor auf einmal ein Interesse daran, daß nicht nur der Staat in dem er konkret lebt die rentensichernden Unternehmen in Ruhe läßt, sondern er bekommt auch ein massives Interesse daran, daß dies international gilt, global gilt. Überall.
Und so wird unser kleiner Mann von nebenan zum Verfechter des globalen Freihandels. Denn jede Zerstörung staatlicher Handelshemmnisse, jede Abschaffung eines Zolls nützt seiner Rente.
Das nenn ich mal: Pitch perfect!
bd